HSG gegen DHC Rheinland: Das Duell der alten Weggefährten

Im Spiel zwischen HSG und DHC Rheinland steckt Brisanz.

Düsseldorf. Turbulente Monate liegen hinter der HSG Düsseldorf, aber auch die Zukunft könnte unruhig werden. Nach dem Insolvenzantrag im Dezember und der angekündigten Spielgemeinschaft mit dem DHC Rheinland könnte dieses Projekt auch scheitern. Und zwar, wenn das Team aus Dormagen aus der 2. Handball-Bundesliga absteigt. Momentan liegt der DHC Rheinland, dem wegen Lizenzverstößen acht Punkte abgezogen werden, in der bereinigten Tabelle mit zwölf Zählern auf einem der vier Abstiegsplätze noch hinter der HSG Düsseldorf (14). Darum hat das Derby zwischen beiden Teams am Freitag in Dormagen (19.45 Uhr, Halle „An der Römerziegelei“) besondere Brisanz. Schützenhilfe von der HSG, die sich nach dieser Saison aus dem Profi-Handball zurückzieht, wird es nicht geben.

„Meine Spieler können es kaum erwarten, gegen Dormagen zu spielen. Das wird eine ganz heiße Kiste“, sagt HSG-Trainer Ronny Rogawska (43), der einige Jahre Co-Trainer von Dormagens Chefcoach Richard Ratka (48) war. Bis vor kurzem standen die Neu-Dormagener Michael Hegenmann und Mathias Lenz in Düsseldorf unter Vertrag, bevor sie aus finanziellen Gründen nach Dormagen wechselten. „Wir kennen Michaels Wurfvarianten ganz genau. Das gilt vor allem für Almantas Savonis im Tor. Er wird es gegen uns schwer haben“, sagt Rogawska.

HSG-Manager Frank Flatten betrachtet die Entwicklung in Dormagen mit gemischten Gefühlen. „Die HSG hat wegen des Insolvenzantrages kommende Saison keine Lizenz für die 2. Bundesliga beantragt. Der ART soll sie bekommen, um ein Drittliga-Team aufzubauen.“

Der anvisierte Schritt zu einer Spielgemeinschaft mit Erstliga-Ambitionen könnte in einem Fiasko in der dritten Liga enden, denn erst einmal muss der DHC Rheinland den Klassenerhalt schaffen. Vielleicht hemmt die Unruhe im Umfeld die Spieler von Trainer Ratka. Kaum ein Tag vergeht dort ohne neue Wasserstandsmeldungen in Sachen Spielgemeinschaft. Es wird über Erfolgsaussichten und zukünftige Pläne spekuliert. Die HSG hingegen hat nichts mehr zu verlieren, nach der Saison wird sie von der Bildfläche verschwinden.