HSG kämpft und verliert
Das Team von Trainer Goran Suton kann beim TuS N-Lübbecke aber überzeugen.
Düsseldorf. Eigentlich konnte man unter die Bundesliga-Partie der HSG Düsseldorf beim TuS N-Lübbecke bereits nach 47 Minuten einen Schlussstrich ziehen, als Arne Niemeyer das vermeintlich vorentscheidende 22:17 erzielte und die bis dahin gezeigte Leistung der Gäste wenig Hoffnung weckte, die Partie noch drehen zu können.
Doch bis zum 27:25 (13:10)-Endergebnis überraschten die Düsseldorfer jeden der 1981 Zuschauer in der Lübbecker Arena. Nur acht Minuten später nämlich erzielte Marcel Wernicke seinen vierten Treffer der Partie und es stand plötzlich 23:24. Der Linksaußen und seine Mannschaftskollegen bewiesen Moral, passten sich der überragenden Leistung von Schussmann Almantas Savonis an und legten dabei eine 7:1-Serie hin.
Die entscheidende Situation ereignete sich zweieinhalb Minuten vor dem Ende. Lübbeckes Thorir Olafsson setzte zum Gegenstoß an, Marcel Wernicke drängte den Isländer unsanft ab und kassierte eine Zweiminutenstrafe. Den Siebenmeter verwandelte Olafsson selbst und brachte die Ostwestfalen damit wieder auf die Siegerstraße. Den Treffer zum 27:25 besorgte Tomasz Tluczynski.
In Unterzahl konnten die Gäste keinen Druck mehr entwickeln. "Das war natürlich sehr bitter für uns. Wir haben über 60 Minuten einen guten Kampf geliefert", sagte Michael Hegemann, der wiederholt gemeinsam mit Andrej Kogut eine starke Achse im Rückraum gebildet hatte.
Nach dem Sieg gegen Wetzlar eine Woche zuvor präsentierte sich die HSG geduldig im Angriffsspiel, mit allerdings mangelhafter Chancenverwertung gegen Lübbeckes Schlussmann Milos Putera. In der Defensive fehlte es anfangs an der nötigen Agressivität, und vor allem der bullige Michal Jurecki sorgte für viel Gefahr, ehe der für Matthias Puhle ins Spiel gekommene Savonis sein Tor zeitweise "vernagelte", wie Arne Niemeyer nach der Partie treffend bemerkte.
"Wir haben es geschafft, unsere Linie beizubehalten und wenig unvorbereitete Würfe zu nehmen", sagte Michael Hegemann und zog ein trotz der unglücklichen Niederlage ein positives Fazit. "Jetzt wissen wir, wie wir zukünftig bei Auswärtsspielen auftreten müssen." Tatsächlich konnte seine Mannschaft in mittlerweile fünf Duellen in fremder Halle seit Saisonbeginn noch keinen Auswärtspunkt holen.
Gut möglich, dass es bis zum Jahresende dabei bleibt, denn beim HSV Hamburg (8.12.), dem TSV Großwallstadt (13.12.) und bei den Rhein-Neckar Löwen (22.12.) gehen die HSG-Handballer jeweils als krasser Außenseiter auf das Parkett.