Starke HSG feiert ersten Saisonsieg
Die Mannschaft von Trainer Goran Suton dominiert im Duell der Aufsteiger. Wernicke erzielt sieben und Sulc sechs Tore.
Düsseldorf. Das war die richtige Reaktion zum richtigen Zeitpunkt. In den vergangenen Wochen waren die kritischen Stimmen im Umfeld von Handball-Bundesligist HSGDüsseldorf lauter geworden.
Ein Sieg im Kellerduell gegen die TSV Hannover-Burgdorf war Pflicht. Und die Spieler des Liga-Schlusslichts hatten die passende Antwort parat. Mit dem immens wichtigen 29:25 (16:10)-Erfolg gegen die Niedersachsen gelang endlich der erste Saisonsieg.
Wie schwer der Druck auf den Schultern der Spieler lastete, wurde vor allem bei Ivan Zoubkoff deutlich. Der Franzose parierte in der 51. Minute einen Siebenmeter gegen Hannovers Lars Lehnhoff und schrie sich danach alle Anspannung aus dem Körper, riss beide Fäuste in die Höhe. "Es war einfach ein super geiles Gefühl", sagte Zoubkoff. "Wir haben gut gespielt, gekämpft und endlich gewonnen."
Von der ersten Minute an demonstrierten die Düsseldorfer Siegeswillen und Einsatzbereitschaft, gingen aggressiv gegen die zu zaghaften Angriffsbemühungen der Gäste vor. Von Nervosität war nichts zu spüren. Anders als in den vergangenen Spielen. "Es war positiver Druck", erklärte Abwehrchef Patrick Fölser. "Wir wussten, dass heute der Tag X sein würde, an dem es um alles geht. Und deshalb sind wir auch von der ersten bis zur letzten Minute so aufgetreten."
Seine Mannschaftskollegen legten einen Blitzstart zum 3:0 hin und mussten erst nach knapp sieben Minuten das erste Gegentor hinnehmen. Endlich gelang es dem Team, gleich mehrfach gegnerische Angriffe abzufangen und selbst im Tempogegenstoß die "einfachen Tore" zu erzielen. So war der Sechs-Tore-Vorsprung, mit dem die HSG in die Pause ging, schon nach 15 Minuten beim 9:3 durch Frank Berblinger erreicht.
Auch als Hannover mit neuem Elan aus der Kabine kam, ließen sich die Hausherren nicht aus dem Konzept bringen. Weiter als zum 23:21 (54.) reichte die Hannoveraner Aufholjagd nicht, Düsseldorf legte sofort nach und startete mit einer 4:1-Serie in die Schlussphase. Entsprechend fiel das Lob von Suton aus. "Wir haben nicht zurückgesteckt, auch wenn nicht alle Pässe angekommen sind. Ein Sieg ist immer die Belohnung für gute Arbeit. Und meine Jungs haben gute Arbeit geleistet."
Ein weiterer Lohn: Die "rote Laterne" reichte die HSG an Hannover weiter, die HSG springt mit nunmehr 3:13 Punkten um drei Plätze auf Rang 15. "Wir wissen jetzt, dass wir es noch können. Uns stehen bis Weihnachten noch mehrere Aufgaben bevor, die wir bestehen können. Wir müssen so viele Punkte sammeln wie nur möglich", sagte Patrick Fölser, der selbst mit gutem Beispiel voran ging. Ebenso wie bei Frantisek Sulc zeigt seine Formkurve steil nach oben. Die HSG scheint für die kommenden Aufgaben gewappnet.