HSG plant für Erstklassigkeit
Aber die Zuschauer zeigen dem Spitzenreiter der 2. Bundesliga die kalte Schulter.
Düsseldorf. Die HSG Düsseldorf steigt in die 1. Bundesliga auf, und nur wenige in der regionalen Handballszene nehmen Notiz davon. Die Handballfans zeigen dem Aushängeschild oft die kalte Schulter. Zum Meisterschaftsspiel gegen den Leichlinger TV, immerhin ein Lokalderby, kamen gerade 837Zuschauer ins Castello nach Reisholz. Der Zuschauer-Durchschnitt bei den bisherigen zehn Heimspielen liegt bei 1039. Damit liegt die HSG Düsseldorf in der 2. Bundesliga-Süd nur auf Rang 12. Spitzenreiter ist der TV Bittenfeld (1924) vor dem Bergischen HC (1536). Von solchen Zahlen kann man bei der HSG nur träumen.
"Den anderen Klubs machen wir die Hallen voll, aber uns fehlen die Zuschauer", sagt Manager Frank Flatten. "Es ist dringend nötig, dass wir wieder erstklassig sind. Die Zweitklassigkeit interessiert auf Dauer kaum einen."
Die Voraussetzungen für die Rückkehr ins Oberhaus sind besser denn je. Mit acht Punkten Vorsprung auf den Bergischen HC (29:13-Punkte) hat die HSG Düsseldorf (37:5) ein komfortables Polster, um als Erster direkt aufzusteigen, aber wegen der geringen Zuschauerzahlen auch finanzielle Sorgen.
Rund 400 Besucher pro Heimspiel liegt man hinter dem kalkulierten Etat zurück. Deshalb wurde man vergangene Woche schon ebenso wie die anderen Topklubs (DEG, Fortuna, Giants) bei der Stadt vorstellig, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Die Planungen für die kommende Saison müssen indessen bei der HSG vorangetrieben werden. "Wenn wir aufsteigen, werden wir in der 1. Bundesliga auf einen Schlag 800 Zuschauer mehr pro Heimspiel haben", sagt HSG-Präsident Erwin Schierle.
Manager Frank Flatten ist seit Montag damit beschäftigt den (Erstliga-)Kader für die Spielzeit 2009/2010 zusammenzustellen. "Vorrangig werde ich mit allen sprechen, deren Verträge zum Saisonende auslaufen", sagt Flatten. Zudem führt der Manager Gespräche mit Sponsoren und potenziellen Neu-Sponsoren. "Wir wollen den Kader punktuell verstärken. Wir würden gerne auch den einen oder anderen hochkarätigen Spieler verpflichten, doch die Personalplanungen müssen im Einklang mit unserem Etat stehen." Fast die Hälfte aller Spieler-Verträge laufen aus, auch die von Torwart-Urgestein Almantas Savonis, Kreisläufer Robert Heinrichs oder Trainer Georgi Swiridenko. Savonis hat schon signalisiert, dass er mit der HSG verlängern möchte, falls man den Aufstieg schafft. "Wir werden in jedem Fall gut aufgestellt sein", sagt Flatten. Der Etat werde aufgestockt, allein schon durch die TV-Gelder im sechsstelligen Bereich.