HSG startet den Ausverkauf
Der Profiklub verschwindet nach der Saison von der Bildfläche. Der Wechsel von Ernir Arnarson nach Emsdetten ist perfekt.
Düsseldorf. Am Saisonende wird die HSG Düsseldorf als Handball-Profiklub von der Bildfläche verschwinden und in der Spielzeit 2012/2013 als Spielgemeinschaft Düsseldorf-Dormagener HC Rheinland verändert auftauchen. Während der Spielpause in den beiden Profiligen wegen der Handball-Europameisterschaft werden schon die ersten personellen Weichen gestellt.
HSG-Torjäger Michael Hegemann steht vor einem Wechsel zum DHC Rheinland, der isländische Linkshänder Ernir Arnarson wird sich dem Zweitligisten TV Emsdetten anschließen. Während Hegemann ein Wunschkandidat von Dormagens Trainer Richard Ratka ist, soll Arnarson in Emsdetten den verletzten Andrej Kurchev ersetzen. Arnarson erhält beim Zweitligisten einen Vertrag bis zum 30.Juni 2013, sagt Emsdettens Sportlicher Leiter Frank Thünemann. Heute wird der Isländer bereits beim TVE vorgestellt.
Der aktuellen HSG droht noch ein weiterer, kräftiger Aderlass, um Kosten zu sparen: Julius Kühn, Mathias Lenz und Jan Artmann sind ebenfalls Kandidaten für Dormagen. Heute sollen dort bevorstehende personelle Änderungen bekanntgegeben werden.
Was dem Tabellen-16. der 2. Bundesliga aus Düsseldorf wohl nur bleibt, ist eine Rumpf-Mannschaft, die ab dem 4. Februar auswärts beim VfL Schwartau eher weniger konkurrenzfähig sein wird. Die Spieler um Trainer Ronny Rogawska können sich bis zum Saisonende für andere Vereine empfehlen.
Bei der HSG Düsseldorf gibt es aber noch weitere Baustellen. Frank Flatten hatte angekündigt, dass die Mannschaft ihre Heimspiele künftig in der Sporthalle an der Graf-Recke-Straße austragen möchte. Erstens um Kosten zu sparen, weil man dann selbst für das Catering zuständig wäre. Zweitens, um bei einer ordentlich gefüllten Halle dann für eine bessere Stimmung auf den Rängen zu sorgen.
Während in die Halle an der Graf-Recke-Straße 650 Zuschauer passen, hat das Castello in Reisholz ein Fassungsvermögen von 3400 Besuchern. Offen ist noch, ob die Stadt diesen Schritt akzeptiert. Offen ist auch, ob die treuen HSG-Fans der scheidenden Mannschaft die kalte Schulter zeigen werden.
Die Blue Lions als maßgebender HSG-Fanklub haben für den 27. Januar zu einer außerordentlichen Sitzung gebeten, zu der auch Frank Flatten eingeladen ist. Dort kann der Manager und Präsident den Fans das Projekt DDHC Rheinland näher bringen. Was sicher nicht einfach sein wird, denn etliche Fans hatten schon angekündigt, dass sie den bevorstehenden Schritt hin zu einer Spielgemeinschaft nicht machen werden.