HSG „verpennt“ die erste Hälfte: So wird es nichts mit dem Aufstieg
Angriff ohne Durchschlagskraft beim 21:24 in Hüttenberg.
Düsseldorf. Jan Artmann vergrub das Gesicht in seinem Trikot, Bastian Roscheck starrte ins Leere. Beim Verfolgerduell der 2. Handball-Bundesliga-Süd wollte im Spiel der HSG Düsseldorf einfach nichts zusammenpassen.
Die enttäuschende 21:24 (9:16)-Niederlage beim Zweitplatzierten TV Hüttenberg hatte sich bereits früh in der Partie angedeutet.
„Wir haben die erste Hälfte völlig verpennt“, sagte Michael Hegemann. „Es gab zu wenig Bewegung, unser Spiel besaß keine Durchschlagskraft.“
Mit drei vorgezogenen Deckungsspielern schickte Hüttenbergs Trainer Jan Gorr seine Abwehr auf das Feld — ein zwar kraftaufwändiges, aber effektives Mittel gegen die trägen Angriffsbemühungen der HSG.
Die musste sich einzig auf die Treffsicherheit Hegemanns aus dem Rückraum verlassen, denn jeder Versuch, einen Spielzug aufzubauen, wusste Hüttenbergs Deckung im Keim zu ersticken.
„Ich wollte ein kreatives Angriffsspiel sehen. Das hat in der ersten Hälfte aber gar nicht stattgefunden“, sagte Trainer Ronny Rogawska. Hüttenberg machte vor, wie man Angriffe mit hoher Variabilität erfolgreich zu Ende bringt und zog bis zur Pause bereits mit 16:9 davon.
So konnten es sich die Mittelhessen erlauben, in Durchgang zwei das Tempo zu drosseln und die Kräfte einzuteilen. Technische Fehler und Pech im Abschluss verhinderten eine Düsseldorfer Aufholjagd. Zwei Minuten vor dem Ende verkürzte Jan Artmann von Linksaußen nochmals auf drei Tore, aber unter dem Applaus von über 1500 Zuschauern in der ausverkauften Halle ließen sich die Gastgeber die verdienten Punkte nicht mehr nehmen.
Als Vorentscheidung im Aufstiegsrennen wollte Ronny Rogawska, der für den grippekrankten Almantas Savonis dem A-Jugendlichen Hendrik Halfmann zum Debüt im Profikader verhalf, nicht sehen. „Dafür gibt es noch zu viele Spiele in dieser Saison.“
Fakt bleibt dennoch, dass der Abstand auf Aufstiegs- und Relegationsplatz um zwei Zähler angewachsen ist. Ausrutscher darf sich das Team nicht mehr erlauben, vor allem nicht beim nächsten Auswärtsspiel bei Tabellenführer Bergischer HC. „Wenn wir gegen Erlangen und in Solingen gewinnen, kann man mit der Niederlage leben“, gab sich Hegemann optimistisch.