HSG stolpert über Bietigheim
Der Zweitligist ist im Angriff zu überhastet. „Jeder wollte sein eigenes Süppchen kochen“, sagt Trainer Ronny Rogawska.
Düsseldorf. Jan Henrik Behrends war einer der Ersten im Team, der sich wieder gefangen hatte. „Wir hatten es in der Hand, dieses Spiel zu gewinnen. Wir haben im Angriff aber zu viele Chancen leichtfertig vergeben“, sagte der 30-jährige Rückraumspieler der HSG Düsseldorf nach der 25:26 (13:13)-Heimniederlage gegen die SG Bietigheim.
Anstatt sich auf den zweiten Tabellenplatz in der 2. Handball-Bundesliga zu schieben, bleibt das Team von Trainer Ronny Rogawska auf Rang drei kleben. Immerhin unterlag auch der TV Hüttenberg gegen den TV Bittenfeld (26:27), so dass beide Mannschaften punktgleich (30:10) hinter Spitzenreiter Bergischer HC (33:7) liegen.
„Wir sind nicht als Mannschaft aufgetreten. Im Angriff war wir zu ungeduldig und haben zu früh abgeschlossen. Jeder wollte sein eigenes Süppchen kochen. Jetzt müssen wir uns wieder hinten anstellen“, sagte Rogawska. Es war wie ein Schlag ins Gesicht des gestürzten Favoriten, als Bietigheims Trainer sein Statement abgab.
„Wir haben gewusst, was uns in Düsseldorf erwartet. Der Schlüssel lag in unserer Abwehr. Wir wollten die Wege der Rückraumspieler einengen, und das ist uns gelungen“, sagte Jochen Zürn. „Die Mannschaft hat einen guten Job gemacht. Das müssen wir auch, wenn wir unter der Woche im normalen Berufsleben stehen.“
Die Profihandballer der HSG Düsseldorf hatten sich diese Niederlage selbst zuzuschreiben. Nach 51. Minuten stand eine 23:21-Führung auf der Anzeigentafel. In Überzahl hatten es die Gastgeber dann in der Hand, das Spiel für sich zu entscheiden. Stattdessen kassierte die HSG fünf Tore in Folge.
„Es zieht sich schon durch die ganze Saison, wir bekommen unser Überzahlspiel nicht in den Griff, obwohl es Ronny sehr oft trainiert hat“, sagte Sportdirektor Daniel Stephan. „Beide Torhüter haben uns lange im Spiel gehalten, aber aus dem Rückraum kam zu wenig.“
Bietigheims Torhüter Mathias Lenz war mit 21 Paraden der beste Spieler auf dem Platz, bei der HSG erreichten eigentlich nur Matthias Puhle und Almantas Savonis Normalform. „Wir hatten auch auf den Außenpositionen zu viele Fehlwürfe“, sagte Daniel Stephan. „Auf uns warten jetzt Spiele mit großer Bedeutung. Auf die müssen wir uns konsequent vorbereiten.“