HSG plant jetzt ohne Puhle
Der Leistungsträger des Zweitligisten steht wohl bald bei einem Bundesligisten im Tor. Auch Wernicke und Fölser werden gehen.
Düsseldorf. Ende Januar sollte eigentlich alles in trockenen Tüchern sein. Die Unterschrift von Matthias Puhle war zwar nicht allein Form- sondern auch noch Verhandlungssache. Aber Sportdirektor Daniel Stephan und Manager Frank Flatten waren schon davon ausgegangen, dass „der Matze“ dem Handball-Zweitligisten HSG Düsseldorf erhalten bleibt. „Die Frist bis Ende Januar ist verstrichen, und wir haben unserem Torhüter mitgeteilt, dass wir uns jetzt anders orientieren müssen und somit unser Vertragsangebot zurückziehen“, erklärte Stephan, dem der Unmut über Stefan Bögel, den Berater des HSG-Torhüters, anzumerken ist. „Matthias hat sich ganz korrekt verhalten, von seinem Berater haben wir dagegen seit zwei Wochen nichts mehr gehört.“
Bögel hatte die HSG bereits im Vorjahr beim Wechsel von Andrej Kogut angeblich länger hingehalten. „Daraus haben wir gelernt. Wir halten uns jetzt ganz genau an die vereinbarten Fristen, erwarten das aber auch von unseren Partnern“, erklärt Frank Flatten, der im Fall von Kogut erst kurz vor Saisonende vor vollendete Tatsachen gestellt worden war. Puhle soll jetzt von mehreren Bundesliga-Vereinen Angebote haben, unter anderem vom VfL Gummersbach und dem TV Großwallstadt.
„Matthias Puhle hat uns erklärt, dass er noch nicht genau weiß, was er machen will“, sagt der HSG-Manager. „Aber wenn er bei uns noch einmal anklopft, ist die Türe nicht gänzlich verschlossen.“ Stephan würde die starke Nummer 1 der HSG gerne behalten, aber es sei auch kein Weltuntergang, „weil es im Torwartbereich viele Möglichkeiten gibt.“ So erhält wahrscheinlich auch der 41-jährige Almantas Savonis einen neuen Jahresvertrag. Am liebsten hätte der litauische Torwart trotz der gerade überstandenen operativen Entfernung von Gelenkkörpern aus dem Ellenbogen schon wieder mittrainiert.
Die Personalplanungen schreiten voran. Nachdem der Bergische HC die aberkannten sechs Punkte zurückerhalten hat, stellt sich die tabellarische Lage zwar wieder etwas komplizierter dar, aber die HSG muss ohnehin zweigleisig planen. Patrick Fölser und Marcel Wernicke werden den Verein im Sommer verlassen. Ihre auslaufenden Verträge werden nicht verlängert. „Ich freue mich sehr, dass weder Puhle noch die beiden anderen Spieler, die den Verein verlassen werden, im Training oder in den Spielen nachlassen“, erklärt HSG-Trainer Ronny Rogawska, der für das Spiel am Samstag (18.15 Uhr, Castello) gegen den Tabellenfünften aus Bietigheim bis auf den angeschlagenen David Hansen alle Spieler aufbieten kann.