Trainer Sviridenko: „Disziplin und Einsatz werden eingefordert“
Trainer Georgi Sviridenko kündigt bei der HSG Düsseldorf eine harte Welle an.
Düsseldorf. Trainingsbeginn bei der HSG Düsseldorf ist am 19. Juli in Reisholz. Dann wird bei dem Handball-Zweitligisten ein anderer Wind wehen. Vorbei ist die Zeit mit einem Spielertrainer und Kumpeltyp, wie ihn Nils Lehmann drei Jahre verkörperte. Der neue Coach Georgi Sviridenko ist Weißrusse und kennt die 2. Bundesliga seit 14 Jahren. Seit 1993 lebt der 44-jährige Diplomtrainer mit Ehefrau Marina und den inzwischen erwachsenen Töchtern Irina (24) und Alexandra (18) in Deutschland. Die WZ sprach mit dem Olympiasieger (1988) und Vize-Weltmeister (1990) über seine Ziele, seine Arbeitsweise und seine Familie. Herr Sviridenko, Sie gelten als harter Hund. Warum ist das so?Georgi Sviridenko: Das müssen sie die Spieler fragen. Nein, im Ernst. Zu meiner Philosophie gehört, dass wir aus einer massiven Deckung heraus spielen. Ich lege sehr großen Wert auf die Abwehrarbeit. Für mich sind Disziplin und Einsatz nicht nur Schlagworte, ich fordere Sie von den Spielern auch ein. Wir wollen schließlich in der Liga ganz oben mitspielen und aufsteigen. Die HSG-Spieler haben vor dem Urlaub einen Laktattest absolviert. Wie waren die Ergebnisse?Sviridenko: Bei einigen nicht optimal. Das mag aber auch an der langen Saison liegen. Oder an den Strapazen der Mannschaftsfahrt nach Mallorca?Sviridenko: Davon wusste ich ja nichts. Gut möglich. Die Spieler fahren jetzt alle in den Urlaub, was erwarten Sie während dieser Zeit von Ihnen?Sviridenko: Dass sie sich auf den Trainingsstart gut vorbereiten. Wenn nicht, werden sie merken, was alles auf sie wartet. Kennen Sie schon Spieler?Sviridenko: Bisher nur Torhüter Almantas Savonis, er ist Litauer, und Ronny Rogawska als Co-Trainer. Werden Sie mit Ihrer Familie komplett nach Düsseldorf übersiedelnSviridenko: Ersteinmal suche ich nach einer Wohnung. Dann werde ich mit meiner Frau Marina nach Düsseldorf ziehen. Meine jüngere Tochter Alexandra ist gerade 18 Jahre alt geworden und besucht in Berlin ein Sportgymnasium mit der Fachrichtung Handball. Irina lebt mit ihrem Freund in Bremen. Dort war ich auch drei Jahre lang Trainer. Ihr alter Arbeitgeber, der Dessau-Roßlauer HV, überlegt, ob er Schritte einleiten soll, weil sie trotz Vertrages gekündigt haben. Wie beurteilen Sie das?Sviridenko: Mein Rechtsanwalt hat mir zu der Kündigung geraten. Man darf nicht vergessen, dass Dessau immer noch keine Lizenz hat. Bekommt der Verein sie nicht, stehen plötzlich alle Spieler auf der Straße. Wird es ein oder zwei Spieler nach Ihrem Geschmack bei der HSG geben? Vielleicht auch aus Dessau?Sviridenko: Ja. Wir werden uns noch auf zwei Positionen im Rückraum verstärken. Sie müssen aber genau zu uns passen. Deshalb werden wir uns Zeit lassen. Ob ein Spieler aus Dessau kommt? Dazu muss ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nein sagen.