Rochusclub-Damen holen den DM-Titel
Beim Finalturnier in Nürnberg besiegen die Spielerinnen vom Rolander Weg zuerst Böblingen und dann die Gastgeberinnen.
So richtig können sie es noch immer nicht glauben — und doch ist es Realität. Die Tennis-Damen des Rochusclubs der Altersklasse 30 sind Deutscher Meister. „Das kam total unerwartet“, gesteht Teamkapitänin Alice Tesan. „Wir wollten nur etwas besser sein als im vergangenen Jahr, als wir Vierte wurden. Jetzt sind wir völlig aus dem Häuschen.“ Jubeln durften neben Tesan auch Camilla Waldecker, Madita Suer, Mirja Wagner, Ruth Braukmann, Insa Villnow und Stephanie Voßgätter.
Der Plan, den sich die Rochusclub-Damen vor der Meisterschaftsendrunde beim TSV Nürnberg-Altenfurt zurechtgelegt hatten, ging nicht auf. Zuerst verzichtete Tesan wegen ihrer Probleme am Schlagarm und der dadurch bedingten dreimonatigen Spielpause, auf ihren Einzeleinsatz im Halbfinale gegen den TASV Böblingen. Ziel war es, sich möglichst kräfteschonend für das Endspiel zu qualifizieren. Der knappe 5:4-Erfolg über den Südwest-Meister war aber alles andere als kräfte- und nervenschonend. Lediglich der Champions-Tiebreak des ersten Doppels wurde nicht gespielt. „Madita und ich haben vom Nebenplatz die Kunde von unserem fünften Punkt durch Ruth und Insa erhalten. Wir haben dreimal nachgefragt, ob das auch stimmt und dann den Böblingerinnen den Sieg geschenkt. An unserem Finaleinzug hat das ja nichts geändert“, erklärt Tesan.
Den Düsseldorferinnen war nach dem Finaleinzug schon nach feiern zumute, aber die „Players Night“ war eine kurze. „Wir haben nett gegessen. Wer wollte konnte auch trinken, aber das haben wir uns verkniffen. Sowieso sind wir im TSV-Clubhaus nicht alt geworden. Schlaf soll ja nach körperlicher Anstrengung gut tun“, meint Tesan.
Im Finale gegen den TSV Altenfurt war es ihr dann auch egal, das der Schlagarm zwickte. Tesan stand als Nummer eins des Rochusclubs auf dem Platz. Doch sie verlor ihr Match mit 8:10 im Match-Tiebreak. Suer, Braukmann und Villnow sicherten mit ihren Erfolgen aber den 3:3-Zwischenstand nach den Einzeln. Tesan stand im Doppel wieder an Suers Seite. Diesmal mit Erfolg. Jetzt fehlte nur noch ein Sieg zum Titel und den sicherten Braukmann/Villnow mit dem 10:6 im Match-Tiebreak des dritten Doppels. „Madita und ich haben den Sieg im Match-Tiebreak noch auf dem Platz mitbekommen. Wir wussten also, dass wir, was tun müssen für die Meisterschaft und haben den zweiten Matchball verwandelt“, erinnert sich Tesan. „Die Freude war riesengroß. Wir sind ausgerastet.“ Red