Rückschlag für Borussia

Der Bundesligist verliert das erste Finale in der Champions League mit 2:3. Boll und Süß holen gegen Ochsenhausen die Punkte.

Düsseldorf. Um den Einsatz von Timo Boll hatten die Borussia-Verantwortlichen gezittert. Sollte doch sein Einsatz möglichst zwei sichere Siege und damit eine gute Ausgangsposition nach dem ersten Finale der Champions League ermöglichen.

Doch es kam anders: Zwar war das Zittern um Boll vor dem Spiel beendet - der Vierte der Tischtennis-Weltrangliste konnte antreten -, aber die Düsseldorfer verloren mit 2:3 gegen die TTF Ochsenhausen. Ausgerechnet in eigener Halle, ausgerechnet mit Boll.

"Die Enttäuschung ist groß. Wir wussten, dass es ein ganz enges Spiel wird. Aber wir waren optimistisch, dass wir mit einem Sieg nach Ochsenhausen fahren werden", so Trainer Dirk Wagner, dem das rund vier Stunden dauernde Duell sichtlich anzumerken war.

Dabei war gestern alles bereitet für einen großen Tischtennisnachmittag und einen Triumphzug mit dem 50. Titel der Vereinsgeschichte vor Augen, denn der Rekordmeister hatte bewusst auf einen Umzug in die größere Halle an der Karl-Hohmann-Straße verzichtet,. Die Borussia entschied sich für den vermeintlichen Heimvorteil im Tischtenniszentrum am Staufenplatz.

Die 1400 Zuschauer verwandelten die ausverkaufte Halle am Tischtenniszentrum in einen Hexenkessel. Bereits bei der Vorstellung der Teams durch Hallensprecher Marcel Piwolinski sorgten vielfach eingesetzte Trompeten und Rasseln für Gänsehautstimmung.

Und auch die erste Begegnung machte Lust auf mehr. Boll war gegen Adrian Crisan jederzeit Herr der Partie und gewann am Ende ungefährdet mit 3:1. Von seiner erst kurz zuvor ausgeheilten Verletzung war nichts zu spüren.

In der zweiten Begegnung kämpfte sich Dimitrij Ovtcharov gegen Chuang Chih-Yuan nach 1:2-Satzrückstand zurück, musste seinem Einsatz im letzten Satz jedoch Tribut zollen. Die Konzentration und Kraft ließ nach, und Chuang siegte am Ende ungefährdet mit 11:4.

Nach der Pause schien es planmäßig weiterzugehen, auch wenn sich Christian Süß über fünf Durchgänge zum Sieg gegen Tiago Apolonia quälte. Boll sollte anschließend den Sack zumachen und den 3:1-Erfolg sicherstellen.

Doch der 28-Jährige verlor am Ende gegen Chuang mit 1:3, und Ovtcharov ging überraschend deutlich mit 0:3 gegen Crisan unter. Der Schock saß tief, auch bei Timo Boll: "Es war schön, heute endlich wieder spielen zu können. Allerdings war ich heute nicht in der Verfassung, um Chuang schlagen zu können."

Am kommenden Sonntag sollte das aber wieder klappen. Denn im Rückspiel am kommenden Sonntag benötigt die Borussia nun einen klaren Erfolg (3:0, 3:1 - bei 3:2 entscheidet die größere Anzahl an gewonnen Sätzen), um den Titel doch noch an den Rhein zu holen.