SC West: Abstieg war bisher ein Fremdwort für Nedeljkovic
Neuer Leitwolf des SC West setzt auf Teamgeist.
Düsseldorf. Den Begriff „Abstiegskampf“ kannte Sinisa Nedeljkovic bis vor wenigen Tagen nur aus Erzählungen. Selbst erlebt hatte der 25 Jahre alte Fußballer ihn bis zum vergangenen Sonntag noch nicht. Nedeljkovic spielte neun Jahre lang für die Fortuna, sammelte dort als Nachwuchsspieler viele Titel und stieg mit der zweiten Mannschaft sogar in die Oberliga auf. Auch bei seinen folgenden Stationen, Union Solingen und TuRU, ging es für den Linksfuß immer nur um die Meisterschaft. Dennoch entschied sich Nedeljkovic in der gerade abgelaufenen Winterpause dazu, beim Schlusslicht der Niederrheinliga, dem SC West, anzuheuern.
Wie grausam es im Tabellenkeller zugehen kann, erlebte der erfolgsverwöhnte Kicker gleich in seinem ersten Pflichtspiel für den SC West. Beim KFC Uerdingen setzte es ein 0:6. „Das Ergebnis“, sagt Nedeljkovic, „war hart. Leider sind wir nach dem ersten Gegentor kurz vor der Pause total eingebrochen.“ Der oberligaerfahrene Abwehrspieler ist dennoch froh, nach einer halbjährigen Auszeit in Oberkassel untergekommen zu sein. „Ich hatte mehrere Angebote. Aber unter Harald Becker wird professionell trainiert. Das war das Wichtigste für mich“, erklärt Nedeljkovic, der in Bochum Betriebswirtschaftslehre studiert.
Auch wenn er aufgrund mangelnder Spielpraxis noch nicht sein altes Leistungsvermögen erreicht hat, möchte der 25-Jährige sofort Verantwortung übernehmen. „Ich will meine Erfahrung weiter geben und für gute Stimmung sorgen“, erklärt Nedeljkovic. „Die Jungs können alle richtig gut kicken.“ Dass dies bisher noch nicht in der Tabelle abzulesen ist, führt der Mazedonier auf eine mentale Blockade zurück. „Sobald etwas schief läuft, geht bei vielen Spielern der Kopf runter. Das müssen wir schnell abstellen“, fordert Nedeljkovic. Vor dem richtungsweisenden Heimspiel gegen den Tabellennachbarn RW Essen II appelliert der neue Leitwolf im Aufgebot von Harald Becker auch an den Teamgeist. „In unserer Lage geht es nur über die Mannschaft.“ Nedeljkovic weiß ganz genau, worauf es am Sonntag ankommt: „Wir müssen kompakt stehen und hinten die Null halten. Eine gute Abwehr ist die Basis für den Erfolg.“