Schnellhardt kann wieder spielen, Torjäger Tashchy ist noch fraglich

Der MSV Duisburg hat nicht eine solche Breite wie die Fortuna. Doch im Derby wollen Bomheuer und Stoppelkamp es allen zeigen.

Für Boris Tashchy und den MSV Duisburg wird es ein Wettlauf gegen die Zeit. Kann der 24 Jahre alte Angreifer im Spiel bei Fortuna Düsseldorf auflaufen oder nicht? Am vergangenen Wochenende musste Tashchy beim 1:3 gegen Holstein Kiel den Platz schon nach 17 Minuten verletzt verlassen. Bei der Untersuchung wurde ein Bänder-Teilabriss sowie eine Kapselverletzung im rechten Sprunggelenk diagnostiziert. Einsatz unwahrscheinlich, aber nicht gänzlich ausgeschlossen. „Boris ist einer, der auf die Zähne beißt“, sagte MSV-Manager Ivica Grlic.

Ausgerechnet Tashchy. Im Sommer hatte Grlic den Ukrainer ablösefrei vom VfB Stuttgart geholt und damit einen echten Volltreffer gelandet. In den ersten sieben Spielen erzielte Tashchy vier Treffer und bereitete zwei weitere vor.

Gut für Trainer Ilja Gruev, dass er in Düsseldorf wieder auf Fabian Schnellhardt zurückgreifen kann. Der 23 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler fehlte in den beiden vergangenen Partien und wurde schmerzlich vermisst. Als zentraler Motor kann er der Abwehr durch seine Zweikampfstärke viel Arbeit abnehmen. Zudem gestaltet Schnellhardt mit seiner Übersicht die Spieleröffnung. Ohne ihn fehlt im Kampf um den Klassenerhalt jede Menge Kreativität. „Wir haben gegen Kiel die schlechteste Halbzeit dieser Saison abgeliefert“, sagte Kevin Wolze.

Eine Karawane von über 7000 Anhängern wird sich heute auf den rund 25 Kilometer kurzen Weg gen Süden machen. Das Derby elektrisiert, auch wenn es der MSV seit dem 8. Mai 1981 in Düsseldorf nicht mehr gewonnen hat. Rudi Gores gelang vor über 36 Jahren im Rheinstadion das entscheidende 1:0. Gores ist nun als Scout für Borussia Mönchengladbach tätig, anstelle seiner würden heute zwei andere „Zebras“ nur zu gerne Geschichte schreiben.

Zum einen natürlich Dustin Bomheuer. Schließlich trug der 26 Jahre alte Innenverteidiger von 2013 bis 2015 in 27 Spielen das Trikot der Fortuna, eine Liebes-Beziehung entwickelte sich während dieser Zeit jedoch nicht. „Es war damals unheimlich viel Unruhe im Verein. Wir hatten in den zwei Jahren vier Trainer und ich leider auch einige schwerere Verletzungen“, sagte Bomheuer. Vor der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte ist Bomheuer daher durchaus heiß. „Gegen ehemalige Vereine zu spielen ist immer etwas Besonderes.“

Auch Moritz Stoppelkamp spielte einst für die Fortuna, wenngleich nur in der Jugend. Doch als gebürtiger Duisburger lebt der 30-Jährige die Rivalität von Natur aus: „Meine ganze Familie wohnt in Duisburg. Alle haben sich gefreut, dass ich beim MSV unterschrieben habe.“