DSBL DYC segelt in Kiel auf Platz sechs

Kiel/Düsseldorf · Jan-Philipp Hofmann und seine Crew sind mit ihrem Start in die Segel-Bundesliga vollauf zufrieden.

 Die DYC-Crew übertraf beim Saisonauftakt in Kiel das selbstgesteckte Ziel.

Die DYC-Crew übertraf beim Saisonauftakt in Kiel das selbstgesteckte Ziel.

Foto: Lars Wehrmann

Jan-Philipp Hofmann, Steuermann der Crew des Düsseldorfer Yachtclubs (DYC) in der ersten Deutschen Segelbundesliga (DSBL), musste aus Bremen alleine zurück fahren. Seine Mannschaft Patrick Treichel, Alexander Swade und Hendrik Lenz hatte er aus Kiel kommend an ihren jeweiligen Studienorten Hamburg und Bremen abgesetzt. Die gut drei Stunden Alleinfahrt machten Hofmann aber nichts aus, zu beschwingt war er, nachdem er das DYC-Quartett in der ersten Meisterschaftsregatta der verspätet angefangenen DSBL-Saison 2020 auf Platz sechs gesteuert hatte. „Wir hatten Platz acht als Ziel ausgegeben, wären aber auch mit Rang zehn zufrieden gewesen“, gestand Hofmann. „Hätte uns jemand vorher Platz sechs garantiert, hätten wir sofort zugeschlagen.“

Am Ende war alles gut für den DYC — am Anfang jedoch war das Quartett an Bord ganz und gar nicht zufrieden. „Wir hatten ein paar Startschwierigkeiten und das im wahrsten Sinne des Wortes“, sagte der Steuermann. „Wir waren am ersten Tag selten pünktlich an der Startlinie. Wir haben zwei Frühstarts produziert und mussten zurück, um erneut über die Startlinie zu fahren. Da konnten wir uns nicht mehr nach vorne kämpfen und hatten keine Chance mehr, die anderen Boote noch einzuholen.“ Kurz vor dem zweiten Fehlstart hatten sich die Düsseldorfer aber mit einem Laufsieg selbst gezeigt, was möglich ist, sofern sie sich in regelkonformen Bahnen bewegen.

Aber nicht nur der DYC hatte Probleme, sich mit der seit mehreren Monaten ungewohnten Wettfahrtsituation zurechtzufinden. „Normalerweise kann man sich auch an anderen orientieren, aber diesmal waren alle unsicher, weil jedem die Regattapraxis fehlt“, erläuterte Hofmann. „Wir sind aber von Tag zu Tag, von Rennen zu Rennen besser rein gekommen.“ Das Tempo- und Distanzgefühl kam wieder zurück, Zeitpunkt und Ablauf der einzelnen Manöver wurden exakter. So fehlten den Düsseldorfern mit insgesamt 50 Punkten nach 16 Rennen pro Klub nur acht Zähler auf Platz zwei. Nur eins der 18 Erstligateams zeigte eine nahezu fehlerfreie Vorstellung. „OneKiel war unfassbar stark. Sie haben massiv abgeliefert“, zollte Hofmann dem überlegenen Sieger der ersten DSBL-Regatta Respekt.

Mit Platz sechs ist der DYC sehr zufrieden, weil damit eine solide Basis für die weiteren Saisonwettbewerbe gelegt wurde. „Wir wissen ja nicht genau, wie es weitergeht, ob die DSBL-Saison mit den aktuell geplanten fünf Meisterschaftsregatten tatsächlich zu Ende gesegelt werden kann. Corona-bedingt kann die Meisterschaft jederzeit abgebrochen werden“, sagte Hofmann. „Wir haben jedenfalls ein gutes Resultat im Kampf um den Klassenerhalt erzielt. Egal wie lange die Saison auch läuft.“

Auch die Liga-Leitung war zufrieden. „Unser Hygienekonzept wurde von den Sportlerinnen und Sportlern vorbildlich umgesetzt“, urteilte Anke Lukosch, Projektleiterin der Segel-Bundesliga, „Es freut mich besonders, dass trotz der Corona-Regelungen Spitzensport zu sehen war und auch das Liga-Feeling wieder voll gelebt werden konnte.“

Die nächsten Bundesliga-Wettfahrten sind für den 28. bis 30. August auf dem Wannsee in Berlin geplant.