Unentschieden an der Weser „Redlich verdient“ - Gladbach-Trainer Rose zollt Bremen Respekt

Bremen · Nur ein Punkt gegen Abstiegskandidat Bremen ist für Gladbach zu wenig, Trainer Rose sieht den Grund dafür in der intensiven Spielweise von Werder. Eine strittige Schiedsrichter-Entscheidung sorgte dafür, dass Gladbach am Ende nicht noch verlor.

Werder Bremens Davy Klaassen liegt am Boden, gegen Borussia Mönchengladbachs Christoph Kramer.

Foto: dpa/Fabian Bimmer

Borussia Mönchengladbach hat im Rennen um die Champions-League-Plätze beim aktuell schlechtesten Heimteam der Fußball-Bundesliga einen Auswärts-Sieg verpasst. Die Elf vom Niederrhein kam nach einer durchwachsenen Performance am Dienstagabend bei Abstiegskandidat SV Werder Bremen (zuvor sieben Mal in Folge im eigenen Stadion verloren) nicht über eine Null-Nummer (0:0) hinaus.

Da Konkurrent Leverkusen, vergangenen Samstag noch souveräner Derby-Sieger im Borussia-Park (3:1), sich wiederum eine 1:4-Heimklatsche gegen Wolfsburg erlaubte, rückte der VfL, trotz des enttäuschenden Bremen-Auftritts, von Rang fünf auf Tabellenplatz vier, der am Ende der Saison ein Ticket zur Teilnahme an der Champions League bedeuten würde.

Die Geste des Spiels: Erneut gab es vor dem Anpfiff ein Gedenken an die Opfer und Kranken der globalen Pandemie, die auf das Coronavirus zurückzuführen sind.

Der Spieler des Spiels: Der heißt in Reihen der Gladbacher Borussia Florian Neuhaus. Der Mittelfeldspieler hatte die besten Offensiv-Aktionen für die Elf vom Niederrhein an der Weser und zwang Werder-Schlussmann Pavlenka zumindest mal zu einer Glanzparade. Neuhaus war es dann, der nach dem Schlusspfiff selbstkritische Töne fand: „Damit können wir nicht wirklich zufrieden sein. Wir wollen mehr. Uns hat die Durchschlagskraft im letzten Drittel gefehlt.“

Der Aufreger des Spiels: Für den sorgte Schiedsrichter Manuel Gräfe. Der Unparteiische samt Videoassistent übersahen ein Foul von Gladbachs Kramer gegen Bremens Klaassen im Borussen-Strafraum. Ein Vergehen, das mit Strafstoß geahndet hätte werden können. Dusel für Kramer und Borussia, dass die Schiedsrichter in dieser Situation nicht anders entschieden hatten.

Die Stimmen zum Spiel:

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Wir hätten natürlich gerne mehr als nur einen Punkt mitgenommen, doch die Bremer haben sich das Unentschieden redlich verdient. Sie haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir hätten insgesamt gerne besser gespielt, doch wir nehmen den Punkt mit. Wir haben gegen die intensive Spielweise der Bremer gut dagegengehalten. Die Werderaner sind – wie schon im Vorfeld erwartet – um ihr Leben gelaufen. Gegen einen aggressiv spielenden Gegner geht es darum, sich mit Ball viel zu bewegen. Das haben wir in einigen Situationen nicht so gut hinbekommen, deswegen sind wir nicht so in die Räume gekommen, wie wir das vorhatten.“

Christoph Kramer (Spieler Borussia Mönchengladbach): „Wir nehmen den Punkt unter dem Strich mit, es bleibt uns ja auch nichts anderes übrig. Es war irgendwie ein komisches Spiel, das wir bis auf die hektische Schlussphase weitgehend im Griff hatten. Aber wir hatten vor allem über die Flügel zu wenig Tiefe in unserem Offensivspiel. Die Bremer stehen mit dem Rücken zur Wand und haben entsprechend viel Leidenschaft reingeworfen. Zudem kam von außen viel Hektik in die Partie. Davon haben wir uns nicht anstecken lassen, dennoch müssen wir uns vorwerfen lassen, dass wir viele Aktionen nicht ausgespielt haben.“