Düsseldorf Skaterhockey: Rams-Nachwuchs hebt die Laune

Die Rams haben beim Summer Cup mit vielen Problemen zu kämpfen. Sportlich läuft es für sie dagegen fast perfekt.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Skaterhockey kann ein schmerzhafter Sport sein. Daran wurden am Wochenende wieder die alten Herren der Düseldorf Rams erinnert. Beim Summer Cup im Sportpark Niederheid in Holthausen mussten nicht nur zwei der Gastgeber genäht werden, ein Spieler krachte gar so unglücklich mit dem Kopf gegen die Bande, dass er kurzzeitig bewusstlos war und ins Krankenhaus gebracht werden musste.

„Wir haben aber zum Glück schnell die Entwarnung bekommen, ihm ging es wieder besser und er konnte nach Hause“, sagte die Rams-Vorsitzende Sabine Schmidt, die trotz der Verletzungen ein positives Fazit der 26. Auflage von Europas größtem Skaterhockey-Turnier ziehen konnte: „Eigentlich hat alles gekappt. Das Wetter war besser als angesagt, es waren wieder hunderte Zuschauer da.“

Schwierigkeiten bereiteten den Organisatoren und ihren mehr als hundert ehrenamtlichen Helfern andere Sachen: Die mittlerweile vielen anderen Turniere in ganz Europa, die es den Rams immer schwerer machen, ein starkes Teilnehmerfeld auf die Beine zu stellen, die höheren Gebühren und die immer größer werdenden Auflagen. So wurde ihnen kurzfristig verboten, einen Gasgrill zu benutzen. „Warum, konnte uns keiner begründen“, sagte Schmidt und ärgerte sich darüber, dass sie auf einer Menge Lebensmittel sitzenblieben, die sie nicht zubereiten konnten. Was besonders bitter für einen Verein ist, der für das Turnier keinen Eintritt verlangt und sich ausschließlich über den Verkauf von Speisen und Getränken finanziert. Auch die Steckdosen im Sportpark Niederheid waren plötzlich tabu, „man muss neuerdings eigene Stromaggregate benutzen“, erklärte die Vorsitzende und fügte angesäuert an: „Ich weiß nicht, ob die Stadt jetzt alle kleinen Vereine kaputt machen will.“

Dass die Laune trotzdem gut war, lag an den vielen bekannten Gesichtern aus Dänemark, der Schweiz und Deutschland die teilweise seit Jahrzehnten zum Summer Cup kommen, und natürlich lag das am guten sportlichen Abschneiden der Gastgeber — vor allem des Nachwuchses, der gleich zwei Turniersiege einfuhr: bei den Schülern und bei den Bambini. Die Kleinsten, die traditionell die meisten und lautesten Fans haben, spielten sogar ein perfektes Turnier: fünf Spiele, fünf Siege, kein Gegentor.

Auch bei den Herren der Rams lief es. Zuletzt hatte das das Team von Trainer Kjell Wilbert in der 2. Liga ja geschwächelt. Nun gewann es bereits am ersten Turniertag gegen den Bundesligisten aus Oberhausen und kam bis ins Finale. Dort war der Titelverteidiger aber zu stark. Am Ende gewann Vesterbro Select aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen das Finale verdient mit 7:2. Ähnlich lief es bei den Damen, auch die kamen ins Finale, unterlagen dort aber ebenfalls einem Team aus Dänemark, dem aus Gentofte.