Sportstadt mit „Wir-Gefühl“
Die großen Vereine von Düsseldorf wollen jetzt noch intensiver zusammenarbeiten.
Düsseldorf. Viele andere großen Städte wären glücklich, wenn sie so viele absolute Topvereine wie Düsseldorf hätten. Bisher hat diese Situation in Düsseldorf mit der Fortuna, der DEG, der HSG, der Borussia, Rochusclub, Düsseldorfer Hockey Club und seit vergangenem Jahr mit den Giants oft zu einer verschärften Konkurrenz im Kampf um Sponsoren und Zuschauern geführt. Von einem gemeinsamen Vorgehen in jeglicher Hinsicht war in der Sportstadt Düsseldorf in der Vergangenheit wenig zu spüren.
Die Zeichen mehren sich, dass dies langsam anders wird. Immer öfter sind besuchen sich die Vereine gegenseitig bei ihren Spielen. "Das ist ein Anfang, aber wir brauchen in Düsseldorf ein richtiges Wir-Gefühl", sagt Frank Flatten, der sich als Manager des Handball-Zweitligisten HSG sogar ein gemeinsames Konzept beim Gewinnen von neuen Sponsoren vorstellen könne.
"Und auch bei den vorhandenen Partnern ist es möglich, mit einem gemeinsamen Vorgehen mehr zu erreichen als bisher." Für die Stadtsparkasse und die Düsseldorfer Sportagentur gilt das andersherum bereits heute. Beide Institutionen unterstützen die genannten Vereine.
Von der Sportagentur ging auch das erste offizielle Zeichen einer Zusammenarbeit der Klubs aus. Im vergangenen November gab es die "Woche der Top-Vereine". Das damals für 50 Euro verkaufte Sport-Kombiticket ermöglichte den Eintritt zu jeweils einem Spiel der Fortuna, der DEG, der HSG, der Giants und der Borussia.
Alle teilnehmenden Teams haben davon profitiert. "Der Düsseldorfer Sport ist damit noch enger zusammengerückt und konnte zusätzlich auf sich aufmerksam machen", sagte Christina Begale, die Geschäftsführerin der SportAgentur.
Die Verbindungen sollen so schnell nicht wieder abreißen. Am Montag gab es auch aus diesem Grund ein Tischtennis-Turnier des Düsseldorfer Spitzensports. Die Borussia war Gastgeber im Tischtenniszentrum und die vier anderen Topvereine, die bereits bei der Ticketaktion zusammengearbeitet hatten, waren mit jeweils einem Trainer und einem Spieler vertreten. "Mit unserer Einladung wollten wir zeigen, dass wir dazu gehören, und das sportliche Treffen heute ist für uns natürlich auch eine Aufwertung unserer Sportart", erklärte Borussias Trainer Dirk Wagner.
DEG-Coach Harold Kreis ("Ich bin kein Forest Gump") freute sich über die Gelegenheit, seine Kollegen auf diese Weise näher kennenzulernen. "In wirtschaftlichen Dingen bin ich der falsche Ansprechpartner. Aber sportlich sind wir uns damit sicher näher gekommen", sagte Achim Kuczmann, der Trainer der Giants, dessen Spieler schon mehrfach Spiele der Fortuna und der DEG beobachtet haben. Leider fand das Spaß-Turnier am Montag ohne Zuschauer statt. Aber das Teamwork der Klubs steckt ja auch noch in den Anfängen.