Tennis-Bundesliga Rochusclub ist erstmals der Außenseiter
Düsseldorf · Topspieler fehlen beim Auswärtsspiel in Aachen. Lukas Rosol soll das Team führen.
Zwei Siege, ein Unentschieden und Tabellenplatz drei nach ebenso vielen Spieltagen — das erste Saisondrittel in der Tennis-Bundesliga verlief aus Sicht des Düsseldorfer Rochusclubs äußerst erfreulich. Mit 5:1 Punkten hat sich das Team frühzeitig von der Abstiegszone entfernt und richtet den Blick nun nach oben. Zu erwarten, dass es für den Deutschen Vizemeister von 2016 so weiterläuft wie bisher, wäre jedoch etwas blauäugig.
Denn zum einen kommt es am Sonntag (11 Uhr) im Auswärtsspiel beim TK Kurhaus Aachen zum ersten Kräftemessen mit einem Spitzenteam, zum anderen lassen die finanziellen Rahmenbedingungen keinen wöchentlichen Einsatz der Topspieler Jaume Munar oder Juan Ignacio Londero zu. „Wir werden am Wochenende ein bisschen sparen. Die wirtschaftlichen Zwänge erfordern das“, berichtet Detlev Irmler. „Trotzdem möchten wir in Aachen aber natürlich erfolgreich sein. Mit einem Punkt wären wir absolut zufrieden. Am Sonntag sind wir der Außenseiter.“
Zur Verfügung steht dem Teamchef neben dem Portugiesen Pedro Sousa und dem Slowaken Filip Horansky erneut das Düsseldorfer Nachwuchstalent Henri Squire, das am vergangenen Wochende beim 5:1-Erfolg gegen den TuS Sennelager ein erfolgreiches Bundesliga-Debüt feierte. „Den Jungen möchte ich weiter fördern. In Aachen wird er es im Einzel dann das erste Mal mit einem richtig schweren Gegner zu tun bekommen“, sagt Irmler.
Komplettiert wird das Aufgebot für den vierten von neun Spieltagen durch Lukas Rosol. Der 33-Jährige ist bei drei Einsätzen in dieser Saison noch ungeschlagen und gilt nach dem Abgang von Mats Moraing gemeinsam mit Pablo Andujar als das Herz des Teams. „Er ist wieder unglaublich wertvoll für uns“, weiß Irmler.
Die aktuelle Nummer 122 der ATP-Weltrangliste ist sowohl im Einzel als auch im Doppel ein ehemaliger Top-40-Spieler und gilt seit Jahren als „Mister Zuverlässig“ in der Mannschaft des Rochusclubs. Insgesamt steht Rosol, der 2012 in Wimbledon mit einem Erfolg über Superstar Rafael Nadal für Aufsehen sorgte, in der Bundesliga bei einer Bilanz von 60 Siegen in 92 Matches.
Teamchef Irmler hofft noch auf Doppelspezialist Middelkoop
Ob die vier Einzelspieler am Sonntag auch wieder im Doppel aufschlagen, entscheidet sich kurzfristig. Ein bisschen hofft Irmler noch auf ein Erscheinen von Matwe Middelkoop. Der Niederländer stand zuletzt in Wimbledon im Mixed-Viertelfinale und schied am Freitagnachmittag an der Seite von Roman Jebavy (Tschechien) im Doppel-Halbfinale des ATP-Turniers im schwedischen Bastad aus. „Der Kerl macht mich derzeit ganz irre“, sagt Irmler mit einem Augenzwinkern über die jüngsten Erfolge seines Doppelspezialisten. Aber auch mit Middelkoop ist der Rochusclub in Aachen Außenseiter.