Als die krachende Vorhand von Albert Portas um 16.30 Uhr im Netz landete, war es Gewissheit. Der Rochusclub hatte nicht nur den Chamions Tie Break im abschließenden Doppel und das Match bei Blau-Weiss Krefeld verloren, sondern auch die Führung in der Tennis-Bundesliga abgegeben. Gestern lief einfach alles schief für die Düsseldorfer. Die Tennisplätze im Krefelder Stadtwald waren nach den heftigen Regenfällen nicht bespielbar, so dass in der fünf Kilometer entfernten Halle am Liesentorweg gespielt werden musste. "Wir sind im Krefelder Regen abgesoffen", übte sich Teamchef Detlev Irmler in Galgenhumor. "Vor ein paar Jahren ist uns etwas Ähnliches passiert. Da waren wir auf Titelkurs und haben in der Halle unsere Chance verspielt." Mit 2:0 führte der Rochusclub damals gegen Mannheim und musste wegen starker Regenfälle in der Halle weiterspielen. Danach gingen alle Matches verloren und ebenso das Rennen um die Meisterschaft.
Vier wichtige Spieler fehlten Detlev Irmler in Krefeld
Die Niederlage gestern in Krefeld soll diesmal nicht solche krassen Auswirkungen haben. "Wir haben noch vier Spieltage. Da kann noch viel passieren", hofft Trainer Harald Theissen. Der Rochusclub musste gestern mit einer kleinen Besetzung auskommen. Der Argentinier Juan Monaco stand nicht zur Verfügung, weil er zeitgleich das Turnier in Kitzbühel gegen Potito Starace gewann. Im Doppelfinale siegte Luis Horna mit Starace gegen Tomas Behrend/Christopher Kas. Sergio Roitman war nach seinem Viertelfinal-Aus in Kitzbühel platt, weil er drei Dreisatz-Matches spielen musste. Juan Pablo Guzman, Albert Portas, Christophe Rochus und Robin Vik sollten es richten. "In der Halle kann eine Partie immer kippen. Das Spiel auf Teppich ist etwas anders als das auf Sand", sagte Theissen. Das erfuhren im Einzel gleich drei Rochuslub-Akteure. Portas und Vik patzten gegen die auf dem Teppichboden starken Niederländer Dennis van Scheppingen und Fred Hemmes, Juan Pablo Guzman verlor an Nummer eins gegen den Italiener Paolo Lorenzi und sorgte bei Detlev Irmler für schlechte Laune.
Portas und Guzman hatte im Tie Break schlechte Karten
Die Laune hatte sich im Doppel zwischenzeitlich gebessert, als Guzman/Portas den zweiten Satz gewonnen hatten. Aber im Champions Tie Break, der anstelle eines dritten Satzes gespielt wird, war schnell klar, dass van Scheppingen/Hemmes diese Partie für sich entscheiden würden. Mit 9:4 lagen die Niederländer bereits vorne, aber trotz einer Aufholjagd auf 8:9 reichte es nicht. "Jetzt müssen wir unsere restlichen Spiele gewinnen, damit wir noch eine Chance haben und hoffen, dass Krefeld irgendwo ausrutscht", so Irmler. Am kommenden Wochenende steht der Rochusclub mit dem Heimspiel gegen Nürnberg und der Auswärtspartie in Halle jedenfalls mächtig unter Druck.