Tennis: Rochusclub greift nach dem Strohhalm

Vor 3500 Zuschauern gab es ein 3:3 gegen Krefeld. Der Klassenerhalt ist mit einem Sieg in Bremerhaven noch möglich.

Foto: HAJOLANGE

Düsseldorf. Die schönste Szene des Tages auf der Tennis-Anlage am Rolanderweg spiegelt die Dramaturgie wider, die der achte Spieltag der Tennis-Bundesliga bot. Mit einem Urschrei und einer geballten Faust beendete Teymuraz Gabashvilki sein Match mit einem 7:5, 6:7, 11:9-Sieg gegen Maximo Gonzalez. Es war der 1:1-Zwischenstand für den Rochusclub im Derby gegen Blau-Weiss Krefeld. Nach den Einzeln hatte es 1:3 gestanden. Beide Doppel mussten nun gewonnen werden, um wenigstens ein Unentschieden in diesem wichtigen Spiel um den Klassenerhalt zu erreichen.

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Nervenkitzel pur gab es im abschließenden Doppel zwischen den für Düsseldorf spielenden Pablo Andujar und Matwe Middelkoop gegen die Krefelder Potito Starace und Flavio Cipolla. Nach verlorenem ersten Satz (3:6) steigerten sich die Rochusclub-Profis. Ein Break reichte, um den zweiten Durchgang mit 6:4 für sich zu entscheiden. Im engen Champions-Tie-Break verwandelte der Rochusclub den ersten Matchball zum 11:9 und beide Spieler waren überglücklich. Fürs Erste wurde der drohende Abstieg damit abgewendet.

Am Ende steht aber die Frage. Kann Düsseldorf nach 23 Jahren ohne Unterbrechung in der Tennis-Bundesliga den Klassenerhalt schaffen? „Der Abstieg wäre bitter nach so vielen Jahren. Mannschaften wie Neuss, Krefeld und Düsseldorf gehören einfach dazu. Diese Derbys würden den Tennis-Freunden sehr fehlen“, sagte Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler. „Aber wir haben eine Chance und werden am letzten Spieltag alles versuchen.“

Die Konstellation vor dem letzten Spieltag ist klar für den Rochusclub (4:12 Punkte/16:32 Matchpunkte). Ein Sieg gegen den als Absteiger feststehenden Bremerhavener TV ist am kommenden Sonntag Voraussetzung, um eine Chance zu haben. Die ebenfalls noch abstiegsbedrohten Teams von Blau-Weiss Neuss (6:10/16:32) und Blau-Weiß Krefeld (5:11/18:30) treffen im direkten Duell aufeinander.

Der TV Reutlingen (5:11/18:30) ist längst noch nicht aus dem Schneider. Allerdings hat der Tabellenachte beim noch ungeschlagenen Meisterschaftsanwärter Blau-Weiß Halle eine fast unlösbare Aufgabe. Denn Halle kann mit einem Sieg zum dritten Mal den Bundesliga-Titel holen.

Gewinn der Rochusclub in Bremerhaven und verliert Reutlingen, ist Düsseldorf gerettet. Bei einem Unentschieden der Reutlinger in Halle und einem Rochusclub-Sieg zählen die besseren Matchpunkte. Krefeld und Neussn könnten ebenfalls noch absteigen. Das Team, das gewinnt, ist gerettet. Bei einem Unentschieden bleibt Neuss in jedem Fall erstklassig. Aus eigener Kraft kann der Rochusclub den Klassenerhalt nicht mehr schaffen, aber mit einem Sieg wäre er noch möglich.