Tischtennis/Borussia: Interview mit Christian Süß
Düsseldorf. Nach dem kurzfristigen Ausfall von Timo Boll (Grippe) gab Christian Süß beim 3:2-Champions League-Sieg der Borussia in Österreich ein überraschendes und gelungenes Comeback.
Fünf Monate nach seiner Knie-OP, bei der ein Stück abgebrochener Knorpel entfernt werden musste, wagte sich der 26-Jährige wieder zu einem Match an den Tisch.
Herr Süß, wann hat sich herausgestellt, dass Sie spielen werden?
Christian Süß: Abgezeichnet hat es sich schon am Sonntag, als Timo anrief und sagte, dass sein Fieber wieder enorm gestiegen sei. Wir hatten zwar noch die Hoffnung, dass er nachkommt, aber ich hatte schon so ein Gefühl, dass ich ran muss. Die Entscheidung ist aber erst am Montagmittag gefallen. Unser Manager Andreas Preuß hat mich gefragt, ob ich dazu bereit bin, und ich habe sofort ja gesagt. Ich habe in den letzten Wochen gut und viel trainiert und fühlte mich fit.
22 Wochen ohne Matchpraxis. Was war das für ein Gefühl, als Sie wieder zu einem Spiel an die Platte gegangenen sind?
Süß: Ich war natürlich sehr nervös, wusste nicht, was mich erwartet. Aber es lief besser als ich gehofft hatte. Ich habe meinen Rhythmus schnell gefunden und mich sehr gut gefühlt.
Sind Sie mittlerweile wieder komplett schmerzfrei?
Süß: Ja. Ich konnte mich auch frei bewegen. Hier und da fehlt nach so einer langen Pause noch die Spielpraxis und die Beweglichkeit — in der weiten Vorhand war ich einmal viel zu langsam. Aber insgesamt bin ich mega-zufrieden. Vielleicht war es ja auch nicht so schlecht, dass ich mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen wurde. Dann hatte ich nicht so viel Zeit, mich verrückt zu machen. Denn es war eine sehr schwierige Zeit. Man ist so machtlos gegen den eigenen Körper. Zwar kann man mit Reha und strukturiertem Training die Heilung ein wenig beschleunigen, am Ende bleibt es ein ewiges Abwarten bei trotzdem harter Arbeit.