Sport Tischtennis: Borussias Heister wickelt Ochsenhausen ein
Der Trainer versucht vor dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League den Druck zum Gegner zu schieben. Boll und Co. müssen gewinnen, um das Halbfinale zu erreichen.
Düsseldorf. Zum ersten Mal in der laufenden Tischtennis-Saison ist bei Borussia Düsseldorf ordentlich Dampf auf dem Kessel. Wenn die Mannschaft um Spitzenspieler Timo Boll am Freitagabend (18.30 Uhr/Tischtennis-Zentrum) im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League auf die TTF Ochsenhausen trifft, muss unbedingt ein Sieg her. „Unser Satzverhältnis aus dem Hinspiel ist nicht gut, so dass wir die Partie vermutlich mit mindestens 3:1 gewinnen müssen“, sagt Manager Andreas Preuß, der das seinem Team aber durchaus zutraut und auf die Fans baut: „Die Bude wird brennen, das wird ein hochinteressantes Spiel.“
Vor zwei Wochen verlor die Borussia das Hinspiel in Oberschwaben mit 2:3, das Satzverhältnis stand am Ende bei 9:12. Um die Chance auf den zweiten Titel der Saison nicht frühzeitig zu verlieren, könnte also selbst ein 3:2-Heimsieg nicht ausreichen.
Düsseldorfs Trainer Danny Heister greift mit seinen Aussagen vor dem insgesamt vierten Vergleich der Spielzeit mit dem Ligakonkurrenten deswegen in die psychologische Trickkiste: „Den Druck hat Ochsenhausen. Sie haben das Hinspiel gewonnen. Nun erwartet jeder, dass sie auch ins Halbfinale einziehen“, sagt der Niederländer. „Außerdem haben wir mit dem Pokalsieg schon einen Titel in der Tasche, den uns niemand mehr nehmen kann. Für Ochsenhausen geht es jetzt schon darum, die Saison zu retten.“
Über die Aufstellung schweigt Heister wie gewöhnlich vor wichtigen Spielen. Doch auf Seiten der Borussia sind sich alle bewusst, dass ein mögliches Einzel von Timo Boll gegen Simon Gauzy entscheidenden Charakter haben könnte. Deutschlands Nummer zwei hat gegen den Franzosen inzwischen fünf Mal in Folge verloren, zuletzt beim „Europe Top 16-Turnier“ am vergangenen Wochenende.
„Timo wird, wenn es zu dem Spiel kommt, wieder alles daran setzen, ihn zu schlagen“, erklärt Heister, der wie vor dem Hinspiel davon überzeugt ist, dass die Tagesform entscheiden wird. Also legt er in Sachen Druckaufbau dann noch einmal nach: „Auch Ochsenhausen weiß, dass wir in Düsseldorf schon viele verloren geglaubte Spiele zurückgeholt haben.“
Wie bereits vor zwei Wochen bleibt der Borussia nach dem Auftritt in der Königsklasse aber keine Zeit zum Ausruhen. Am Sonntag (15 Uhr) geht es in der Bundesliga zu Werder Bremen. „Wir werden uns damit erst am Samstag beschäftigen und dann zum Beispiel auch erst mit den Bällen trainieren, mit denen in Bremen gespielt wird. Bis dahin konzentrieren wir uns ausschließlich auf das Champions-League-Spiel“, gibt Heister zu Protokoll. Geplant ist jedoch, dass das Team bereits am Samstag in den Norden reist und vor Ort noch eine Trainingseinheit abhält.