Tischtennis: Die lange Reise ins Ungewisse

Die Borussia tritt in der Champions League am Freitag im 4000 Kilometer entfernten, russischen Ekaterinenburg an.

Düsseldorf. Weite Reisen sind die Düsseldorfer Tischtennis-Profis gewohnt, treten sie doch regelmäßig zu Turnieren in aller Welt an. Dass sie aber mal für eine Auswärtsaufgabe mit der Borussia eine derartige Tour hinter sich bringen müssen, ist ungewöhnlich. Bereits am Mittwoch ging es los ins russische Ekaterinburg, wo Timo Boll und seine Mannschaftskollegen am Freitagnachmittag (15.30 Uhr deutscher Zeit) zum Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League antreten. Rund 4000 Kilometer mussten sie dafür hinter sich bringen, zu den elf Stunden Reisezeit gehörte eine Zwischenlandung in Helsinki (Finnland).

Gegen Ekaterinburg zählt nur ein Sieg, zumindest in der Gesamtabrechnung nach dem Rückspiel am 11. März am Staufenplatz. Doch das wird kaum leichter als die Anreise. In dem Weltranglisten-14. Chen Qi aus China, dem russischen Supercup-Finalisten Alexander Shibaev und dem mehrfachen WM-Medaillengewinner Zoran Primorac aus Kroatien hat der „Sport Club UMMC Ekaterinburg“ ein starkes Team aufzubieten, das sich in der Vorrunde gegen Levallois, Charleroi und Fulda-Maberzell als Gruppenzweiter behauptete.

Dabei konnte der Ex-Borusse Michael Maze sogar verletzungsbedingt kaum mithelfen. Der Däne darf wegen zu weniger Champions-League-Einsätze in der Vorrunde nicht gegen seinen Ex-Klub antreten. Borussia-Manager Andreas Preuß: „Chen Qi kann jeden unserer Spieler schlagen, Shibaev glänzte erst beim Super Cup mit Siegen über Baum und Süß. Wir hoffen auf einen knappen Sieg.“ Preuß hatte bereits nach dem Pokal-Finale zuletzt festgestellt, dass nun „die Saison wirklich beginne“.

Die Strapazen sollen sich am Ende gelohnt haben. Zumal die Borussen erst „auf den letzten Drücker“ die Einreise-Visa für Russland bekamen, weil Weihnachten in beiden Ländern in die Zeit des Antrags fielen.

Da wirkt das Auswärtsspiel am Sonntag in der Deutschen Tischtennis Liga beim SV Plüderhausen fast wie ein Klassenausflug. Timo Boll wird die 420-km-Fahrt dann nicht antreten. Preuß: „Aber ich glaube, dass die Spieler genug Energie haben, um in Plüderhausen zu bestehen. Und wenn nicht, dann geht die Welt auch nicht unter.“