Tischtennis: Neu-Borusse Franziska überzeugt
Bei der Mannschafts-WM zeigt der 21-Jährige Klasse.
Düsseldorf. Während Borussias Timo Boll bis gestern Mittag den dritten Sieg im dritten WM-Spiel feierte, musste sein Mannschaftskollege Patrick Baum seinen Koffer in Düsseldorf wieder auspacken. Wegen einer Magen-Darm-Grippe war der Tischtennisprofi noch nicht mit nach Tokio geflogen — und wird das bis zum Ende der Mannschafts-WM am 5. Mai auch nicht mehr tun. „Ich fliege nicht nach Tokio. Es war leider meine letzte Option“, sagte die Nummer 21 der Weltrangliste. Bundestrainer Jörg Roßkopf hatte mit Baum gemeinsam über seinen Verzicht entschieden und muss den Wettbewerb endgültig mit vier Herren zu Ende spielen.
Ohne Baum hat die an Position zwei gesetzte Europameister-Mannschaft ihre ersten drei Gruppenspiele jeweils mit 3:0 gegen Singapur, Dänemark und Kroatien gewonnen. Baums Pech war dabei das Glück für den künftigen Borussen Patrick Franziska: Hinter einem starken Dimitrij Ovtcharov und Timo Boll kam der im Sommer nach Düsseldorf wechselnde 21-Jährige gegen Dänemark und Kroatien zum Einsatz. Und setzte auf Anhieb jeweils den Schlusspunkt.
Gegen Kroatiens Nummer 129 der Welt, Tomislav Kolarek, wurde er seiner Favoritenrolle auch bei seinem zweiten Auftritt überhaupt bei einer WM gerecht. „Am Anfang war ich ein bisschen nervös, ab dem zweiten Satz lief es aber rund“, sagte Franziska. Nachdem gegen Singapur der vierte Mann im Team, Steffen Mengel, einen erfolgreichen WM-Einstand gefeiert hatte, hatte Franziska gegen die Dänen schon gespielt und seine Aufgabe gegen Morten Rasmussen souverän mit 3:0 gelöst. „Fürs erste Spiel in diesem Turnier und meine erste Mannschafts-WM überhaupt habe ich es ganz gut gemacht.“
Für Boll und Co. war das bei aller Enttäuschung über Baums Ausfall eine erfreuliche Entwicklung. Das deutsche Nationalteam will als Gruppensieger abschließen, um mit dem Direkteinzug ins Viertelfinale und der Setzung auf der gegenüberliegenden Seite des Auslosungstableaus dem großen Rivalen und Titelverteidiger China aus dem Weg gehen.