Tischtennis: Ovtcharov hat noch viel vor
Der 18-jährige Tischtennisprofi will mit Düsseldorf Pokalsieger und Meister werden.
<strong>Düsseldorf. Dimitrij Ovtcharov ist schon seit mehr als einem Jahr Düsseldorfer, doch erst seit ein paar Wochen Borusse. Bisher wohnte der 18-Jährige im Tischtenniszentrum und fuhr regelmäßig zu den Bundesliga-Spielen seines Klubs TSV Schwalbe Tündern, für die er vor zwei Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse debütierte. Mittlerweile sucht der deutsche Nationalspieler eine eigene Wohnung in Düsseldorf. Denn am 18. August bestreitet der Tischtennis-Profi sein erstes Pflichtspiel für die Borussia und erklimmt damit auf seiner steilen sportlichen Karriereleiter eine weitere Sprosse. Wir sprachen mit dem gebürtigen Weißrussen (2. September 1988 in Kiew) über seine Rolle bei Borussia, seine Ziele und Olympia. Herr Ovtcharov, sind Sie als zweitjüngster Spieler im Team der Herausforderer der Etablierten wie Petr Korbel und Christian Süß? Dimtiri Ovtcharov: Das kann man so sehen. Allerdings bin ich in unserer Mannschaft durch die Ergebnisse der vergangenen Saison offiziell auf Position drei gesetzt hinter Timo Boll und Christian Süß. Damit werde ich im oberen Paarkreuz eingesetzt, wenn Boll nicht da ist. Das ist nicht schlecht, denn die Gegner an Position eins und zwei kenne ich durch meine Zeit als Spitzenspieler bei meinem bisherigen Klub Tündern besser als die im unteren Paarkreuz. Wie spüren Sie den gestiegenen Druck als Neuling bei einem Spitzenklub? Ovtcharov: Man merkt hier überall, dass es was Besonderes ist, jetzt für die Borussia zu spielen. Der Klub hat ganz andere Ambitionen. In Tündern war es nicht so schlimm, wenn wir mal verloren oder schwach gespielt haben.
Trotzdem haben Sie den Schritt nach Düsseldorf gewagt, warum? Ovtcharov: Bisher habe ich stets in Tündern gespielt. Für mich war es aus mehreren Gründen aber schon länger klar, dass ich zur Borussia wechseln wollte. Das neue Tischtenniszentrum bietet beste Bedingungen, Management und Trainerstab haben das höchste Niveau. Außerdem ist es von meiner Heimatstadt bei Hameln bis nach Düsseldorf nur zweieinhalb Stunden Fahrt.
Das hat man durch ihren jüngsten Sprung vom 51. auf den 30. Platz der Weltrangliste gesehen. Ist das ein Höhepunkt in Ihrer Karriere? Ovtcharov: Ja, das war schon was Großes. Allerdings darf man den EM-Titel mit der Mannschaft und meine Bronzemedaille im EM-Einzel nicht vergessen, schließlich war es meine erste Teilnahme bei den Herren. Dass ich bei den Turnieren in Asien zuletzt so gute Spieler schlage, das in den Runden darauf bestätige und es jeweils ins Viertelfinale schaffe, war überraschend. Jetzt wollen wir diesen Platz halten.
Welche Rolle spielt dabei der Blick auf Olympia 2008 in Peking? Ovtcharov: Eine große, denn die Weltrangliste bestimmt größtenteils die Teilnehmer, auch wenn aus einem Land nur drei dabei sein dürfen. Im Moment wäre der 29., gleich vor mir, der letzte, der direkt qualifiziert wäre. Für mich ist die Teilnahme das Ziel.