Titeltraum endet im Halbfinale

Erneut schaffen es die Damen des DHC ins Final Four, erneut scheitern sie knapp. Dieses Mal im Penaltyschießen am Favoriten.

Foto: Horstmüller

Am Ende gab es mal wieder leere Blicke, während die Gegner jubelten. Doch Nico Sussenburger wollte seiner Mannschaft „absolut nichts vorwerfen“. Denn: „Unser Ziel war es, ins Final Four zu kommen und dort stark zu spielen. Und genau das haben wir gemacht“, sagte der Hockey-Trainer des Düsseldorfer HC nach einem packenden Halbfinale. Ein Spiel, in dem seine DHC-Damen „über die gesamte Spielzeit den Sieg verdient gehabt hätten“, wie Sussenburger sagte, am Ende aber 3:4 nach Penaltyschießen gegen den Club an der Alster verloren.

So wurde es wieder nichts mit dem erhofften ersten Deutschen Meistertitel auf dem Feld. Obwohl der DHC erneut zu den besten Mannschaften des Landes gehört hatte. Obwohl er sich erneut bis ins Final Four gekämpft hatte, das dieses Jahr in Krefeld stattfand. Doch erneut ging es ohne den ganz großen Wurf nach Hause. Obwohl gegen den Topfavoriten aus Hamburg mehr drin gewesen wäre.

Die Oberkasselerinnen starteten stark in die Partie: Kurz nach dem Anpfiff zog Sabine Markert über die rechte Seite in den Kreis, doch ihre scharfe Hereingabe fand keinen Abnehmer. Kurz darauf verzog Luis Steindor nach der ersten Ecke knapp. Nicht die einzigen vergebenen Chancen: „Insgesamt hatten wir klar mehr Möglichkeiten im Spiel. Das einzige Manko war die Effizienz“, analysierte Sussenburger.

Je länger das Spiel dauerte, desto besser kamen auch die Hamburgerinnen ins Spiel. Folglich gingen die nach 20 Minuten in Führung: Nationalspielerin Lisa Altenburg traf nach langem Sprint über die rechte Seite per Heber zum 1:0. Ein wunderbares Tor — aber mit leichtem Beigeschmack für den DHC, der zuvor eine nahezu baugleiche Szene erlebt hatte, aber nicht daraus lernen konnte. Doch nur fünf Minuten später glich Elisa Gräve aus. Ein Tor, das den Düsseldorfer Weg in diesem Halbfinale bestätigte und für Auftrieb sorgen sollte.

Nach dem Seitenwechsel drückten die Rheinländerinnen gar auf die Führung, doch wieder sollte es nichts werden: Zunächst fehlten Greta Gerke nur wenige Zentimeter, um den Ball liegend vor dem gegnerischen Tor über die Linie zu stochern, kurz darauf scheiterte Teresa Pelegrina nach sehenswertem Zusammenspiel mit Jennifer Fröhlich an der Hamburger Torhüterin. Zum Leidwesen des Trainers: „So viele Chancen musst du dir gegen Alster erstmal erarbeiten. Und wenn du diese dann nicht nutzt, ist es mehr als ärgerlich.“ Und als die Düsseldorferinnen doch noch trafen, zählte der Treffer nicht. Die Schiedsrichter hatten einen gefährlichen Schuss gesehen und das Tor aberkannt.

Auch das letzte Viertel endete torlos, obwohl der DHC zehn Sekunden vor dem Ende die nächste Großchance hatte, als er einen letzten Angriff startete, Nationalspielerin Selin Oruz den Ball aber nicht versenken konnte.

So musste das Penaltyschießen entscheiden, in dem zwar Pia Lhotak und Elisa Gräve trafen, doch das reichte nicht, weil die Hamburgerinnen drei ihrer Versuche verwandelten. „Den Sack hätten wir vorher zu machen müssen. Im Penaltyschießen zu verlieren, ist zwar immer schade. Mit ein wenig Abstand kann ich aber sagen, dass ich insgesamt mit der Saison sehr zufrieden bin“, sagte Trainer Nico Sussenburger und wurde grundsätzlich: „Das Setup mit der Unterstützung in Düsseldorf, durch Club, Stadt und Sponsoren trägt richtig gute Früchte.“ Nur dieser Meistertitel, der fehlt dem DHC noch.