Nikki Johnstone begnügt sich mit zehn Kilometern

Der 34 Jahre alte Schotte vom ART läuft zur Abwechslung keinen Marathon.

Foto: Franke

Der heute stattfindende 38. Neusser Sommernachts-Lauf (ab 16 Uhr, Hauptlauf um 20.40 Uhr) zählt zu den ältesten City-Straßenläufen der Region. Rund 300 Läufer aus der Landeshauptstadt sind unter den insgesamt 3000 Starter in den Meldelisten zu finden — darunter, wie könnte es anders sein, ART-Dauerläufer Nikki Johnstone. Dass der 34-jährige Schotte an diesem Wochenende nicht seinen sechsten Marathon-Lauf innerhalb von sechs Wochen in Angriff nimmt, liegt wohl nur daran, dass es in der weiteren Umgebung keinen lauf über 42,2 Kilometer gibt. Johnstone ist in Neuss der Vorjahressieger über zehn Kilometer. Der Lehrer läuft gerne rund um das Hamtor, wo Fortuna- und DEG-Stadionsprecher André Scheidt erneut die Moderation übernimmt.

Johnstone hat bei der kritischen Netzgemeinde die Diskussion über seine (zu) vielen Marathons auf ein anderes Thema lenken können. Beim Marathon-Sieg in Duisburg in der vergangenen Woche hatte er mit dem Laufwart des Leichtathletik-Verbandes Nordrhein (LVN), Detlev Ackermann aus Köln, einen besonders strengen Schiedsrichter auf dem Fahrrad an seiner Seite. Der lobte, er habe „noch nie einen so fairen Läufer wie Johnstone begleiten dürfen. Er lief an der vorgesehenen Linie, suchte keinerlei Abkürzungen über Bürgersteige“. So hieß es dann auch in den sozialen Netzwerken über Johnstone: „Letztlich ein Vorbild für die gesamte riesige Läuferszene.“

ART-Teamkollege Simon Stützel sorgte derweil am Donnerstagabend beim größten deutschen Business-Run in Frankfurt mit 70 000 Läufern für Gesprächsstoff. Stützel wurde nach siebenmonatiger Pause wegen eines Fußbruchs in 16:06 Minuten schon wieder Zweiter über 5,6 Kilometer. Mit zwei Schritten Vorsprung wurde ein Mandant Stützels diesmal Sieger: der 21-jährige Aaron Bienenfeld aus Offenbach, dem der Düsseldorfer über seine Agentur in Cincinnati ein US-Stipendium besorgt hatte.