Johnstone läuft wieder allen davon

Beim Erftlauf sind es diesmal aber „nur“ vier Minuten Vorsprung. Auch seine ART-Clubkameradin Dioni Gorla siegt locker.

Foto: Franke

ART-„Dauerläufer“ Nikki Johnstone gewann am Samstag auch den 45. Neusser Erftlauf über 15 Kilometer in sehr schnellen 48:23 Minuten. Seine 20 Jahre alte Freundin Dioni Gorla (ART) siegte bei den Frauen in 59:59 Minuten.

Nikki Johnstone war schon kurz nach dem Start der Konkurrenz entwischt und erlebte auch bei diesem Lauf wie schon beim Martinslauf in der Vorwoche (dabei neun Minuten Vorsprung) die schönen Strecken durch die Erftauen mit der ganzen „Einsamkeit des Langstreckenläufers“. Denn diesmal lief er vier Minuten Vorsprung auf den Neusser Habtom Tedros (21) heraus, gegen den er beim Zonser Nachtlauf noch um wenige Sekunden verloren hatte.

Den gefürchteten Endspurt des aus Eritrea nach Neuss gekommenen Flüchtlings bekam diesmal Alexander Goßmann (SFD 75) zu spüren, der mit vier Sekunden Rückstand auf Tedros Dritter wurde. „Ich war schon zweimal an ihm vorbei, aber er hat mich immer wieder eingeholt,“ sagte Goßmann ein wenig enttäuscht. Nikki Johnstone war die gesamte Strecke „im Tunnel“ unterwegs. Er bemerkte nicht einmal die vielen Neusser, die „ihr Laufwunder“ anfeuerten. „Von dem schnellen Lehrer an der Internationalen Neusser Schule haben wir schon viel gehört und gelesen“, meinte eine Zuschauerin und staunte. „Der hat ja nicht ein einziges Gramm zu viel auf den Rippen“. Nikki Johnstone war stolz auf seinen vierten Erfolg an der Erft. „Ich bin einfach drauf los gerannt,“ sagte er und freute sich darüber, dass er so schnell wie noch nie war (eine halbe Minute schneller als im Vorjahr) und besonders darüber, dass seine Freundin Dioni Gorla (ART) bei den Frauen das Ziel als Siegerin durchlaufen hatte.

Dass das Düsseldorfer „Läuferpaar“ dann im Mittelpunkt bei einer Laufveranstaltung stand, die erstaunlicherweise 923 Läufer (nach 430 im Vorjahr) an den Start brachte, versteht sich. Dass der Erftlauf nach 45 Jahren nun doch nicht zum von vielen befürchteteren Untergang geweiht ist, hat eine einfache Erklärung: Die Organisatoren der DJK Novesia profitierten nämlich von einem Skandal, der im Vorjahr den Nachbarn DJK Rheinkraft extrem durchgeschüttelt hatte. Über 100 Neuanmeldungen bei der Novesia ermöglichten nun eine fast perfekte Organisation mit vielen Helfern, von der die Läufer nach schlimmen Pannen 2014 und 2015 nun sehr angetan waren.

Männer, 15 Kilometer: 1. Nikki Johnstone (ART) 48:23 Min., 2. Habtom Tedros (TG Neuss) 52:13, 3. Alexander Goßmann (SFD 75) 52:17, 5. Mathias Rück (TG Neuss) 53:14 (1. M 35); 56:34 (1. M50); Frauen, 15 km: 1. Dioni Gorla (ART) 58:59 Min., 2. Katja Kandit (Waldniel) 1:05:04 Stunden