Triathlon: Manuela Reinhardt - Das große Ziel ist der Titel
Die Benratherin Manuela Reinhardt belegt beim Ironman auf Hawaii den zweiten Rang. Und hat in der Zukunft Großes vor.
Düsseldorf. Manuela Reinhardt sitzt im Café und genießt ihren Latte Macchiato. Die 46-Jährige steht immer noch unter dem Eindruck eines großen Erlebnisses auf Hawaii. Diese Frau ist gepackt vom Ironman. Strapaziös und anstrengend war die Vorbereitung, aber Manuela Reinhardt will keinen Moment missen. Die Triathletin, die bei einem großen Düsseldorfer Versicherungsunternehmen arbeitet, träumt schon jetzt vom nächsten Jahr. Dann will Manuela Reinhardt beim Ironman ganz vorne sein.
Vor elf Jahren hat sie sich dem Triathlon verschrieben. Schwimmen, Radfahren und Laufen ist ihre Welt. Und das über die Ironman-Distanz. Vier Kilometer im Wasser, 180 Kilometer auf dem Rad und ein Marathonlauf. "Das ist in jedem Fall anstrengend. Aber es lohnt sich, dafür zu trainieren. Man bekommt eine Menge dafür zurück", sagt Manuela Reinhardt. "Man will das große Ziel mit kleinen Schritten erreichen. Am Ende sollte dann der süße Erfolg stehen."
Den hat sie im Herbst dieses Jahres kosten dürfen, beim Iroman auf Hawaii. Über ein Jahr hatte sich Manuela Reinhardt auf dieses Ziel vorbereitet und war dann bei den Amateuren in die absolute Weltspitze vorgestoßen. In der Altersklasse 45 belegte sie hinter einer Schweizerin in 10:58:47 Stunden den zweiten Platz. "Es hätte auch der Sieg sein können, aber zum Schluss des Marathons ging nicht mehr viel ", erzählt die Benratherin.
"Hawaii war nicht nicht nur eine Strapaze, sondern auch eine ganz besondere Erfahrung. Die klimatischen Bedingungen sind extrem. Es ist heiß, der Wind dreht ständig. Ob beim Radfahren oder Laufen, man hat gerade dann Gegenwind, wenn man ihn nicht braucht. Die Temperaturen lagen bei 38 Grad und die Luftfeuchtigkeit bei über 80 Prozent. Das schlaucht dann doch schon ganz ungemein."
Deshalb sei es wichtig, die Kräfte gut einzuteilen. "Der Triathlon in Florida war bei weitem nicht so hart. Mit 10:10 Stunden habe ich dort meine Bestzeit aufgestellt. An diese Zeit war auf Hawaii nicht zu denken."
Beim Schwimmen brachte es Manuela Reinhardt auf 1:04 Stunden, die Radstrecke bewältigte sie in 5:38 Stunden und beim Marathon bog sie nach über vier Stunden auf die Palani-Road ein. "Das war ein erhebendes Gefühl, der Lohn für die ganze harte Arbeit. Für mich war es der schönste und emotionalste Zieleinlauf der Welt", sagt Manuela Reinhardt. Unter extrem harten Bedingungen sei sie mit ihrer Zeit zufrieden. Und auch mit dem zweiten Platz.
"Um nur 88 Sekunden bin ich an der direkten Qualifikation für Hawaii 2010 vorbeigeschrammt. Darüber ärgere ich mich aber nicht wirklich, denn wenn ich schon dieses Jahr Weltmeisterin geworden wäre, hätte ich ja keine Ziele mehr."