Niederrhein-Oberliga TuRU hält Favorit KFC Uerdingen in Schach
Zwei Platzverweise schwächen die Krefelder, was die Gastgeber weidlich ausnutzten. Der verdiente 2:0-Erfolg wird in Oberbilk gefeiert.
Düsseldorf. In Reih und Glied standen die Oberliga-Fußballer der TuRU am Zaun vor der Tribüne des Paul-Janes-Stadions und erzählten ihren Freunden, Bekannten und Verwandten, wie sich ein Sieg über den KFC Uerdingen anfühlt. Ein Spiel gegen einen Traditionsclub wie den KFC ist halt auch für die Spieler von Frank Zilles etwas nicht Alltägliches. Noch dazu, wenn man am Ende die Oberhand behält. In einem kampfbetonten, emotionalen Spiel hielt die TuRu den Aufstiegsaspiranten mit 2:0 in Schach, was am Ende auch nicht unverdient war, weil die TuRU aus dem Spiel heraus zielgerichteter wirkte und sich die Gäste durch zwei unrühmliche Platzverweise selbst schwächten.
„Mich freut es für die Jungs, dass sie sich für ihr gutes Spiel auch belohnt haben. Am Ende wurden die Knie noch einmal etwas weich, aber auch das gehört an so einem Tag wohl dazu“, sagte TuRUs zufriedener Trainer Frank Zilles. Vor rund 400 Zuschauern entwickelte sich am Flinger Broich schnell ein recht offenes Spiel, in dem die TuRU auf eine gute Grundordnung bedacht war und offensiv versuchte, Nadelstiche zu setzen. Das gelang der Heimelf ganz gut, auch wenn Uerdingens Individualisten wie Mohamadou Idrissou nicht ganz ausgeschaltet werden konnten. So durfte auch Björn Nowicki ein paar Mal unter Beweis stellen, dass er zurecht zur Nummer eins in TuRUs Tor aufgestiegen ist.
Die Gäste blieben insgesamt etwas hinter den Erwartungen zurück und leisteten sich nach knapp einer Stunde einen ersten folgenschweren Blackout, als Tim Knetsch in das Gesicht von TuRUs jungem Abwehrspieler Armin Pjetrovic fasste und für diese Tätlichkeit zurecht die Rote Karte vorgehalten bekam (58.). Die Zilles-Elf nutzte die Überzahl schnell aus. Nach einer Maßflanke von Linksverteidiger Maximilian Nadidai war Shkelzen Imeri am zweiten Pfosten zur Stelle und köpfte zur Führung ein (65.).
Die Antwort der Gäste war unrühmlich. Diesmal war es der ausgebuffte Ex-Profi Idrissou, der gegen den jungen Pjetrovic die Nerven verlor und sich mit den Ellbogen im Strafraum Platz verschaffen wollte. Konsequenz war auch hier die „Rote Karte“ (74.). Im Spiel elf gegen neun ließ die TuRU allerdings die Souveränität vermissen. Gegen körperlich etwas stärkere Uerdinger bekamen die Oberbilker in der Schlussphase Angst vor der eigenen Courage. In der Schlussminute war es dann der eingewechselte Satoru Kashiwase, der eine Hereingabe von Robert Norf zum erlösenden 2:0 über die Torlinie drückte.