TuRU korrigiert das Aufgebot
Der Oberligist hat trotz des dritten Platzes nicht überzeugt.
Düsseldorf. Vielleicht meinte es der Wettergott sogar gut mit der TuRU. Die im Dezember angesetzten Spiele gegen den 1. FC Wülfrath, VfL Rhede und gegen den SV Uedesheim fielen aufgrund der witterungsbedingt schlechten Platzverhältnisse aus. So hatten Spieler und Verantwortliche des Fußball-Oberligisten frühzeitig Gelegenheit, sich Gedanken über eine Hinserie zu machen, die phasenweise Spaß machte, jedoch gerade zum Ende hin auch einige unbefriedigende Facetten bereit hielt. Der dritte Tabellenplatz täuscht über Probleme hinweg.
Nicht zu Unrecht beklagte sich Trainer Frank Zilles zuweilen über das Mentalitätsproblem seines Teams. Dies kam vor allem auswärts zum Tragen, wo sich die Oberbilker zu oft den Schneid abkaufen ließen. Dass die Akteure um Kapitän Bernd Willems die Messlatte in den erfolgreichen letzten Spielzeiten sehr hoch gelegt haben, darf dabei nicht vergessen werden. Doch angesichts ihres Potenzials, das die TuRU zum Beispiel beim 3:0-Sieg in Kapellen oder beim 5:2-Erfolg über Schwarz-Weiß Essen auch demonstrierte, waren schwache Auftritte wie die gegen Uerdingen, Cronenberg, Wuppertal oder Fischeln in der Summe einfach zu viel. Die Entwicklung der TuRU ist in Teilen auch auf die nicht vollends geglückte Personalpolitik im Sommer zurückzuführen. Der Plan, den seit Jahren bestehenden harten Kern des Kaders punktuell mit Qualität und in der Breite mit jungen, ehrgeizigen Spielern anzureichern, war gut durchdacht. Doch er ging nicht wie gewünscht auf. Engin Cicem und Lars Klitzsch füllten die ihnen zugedachten Rollen als Leistungsträger bisher nicht aus.
Nachwuchskräfte wie Jan-Niklas Schmänk oder Fatih Koru schafften es nicht, Druck auf die etablierten Spieler auszuüben. Andere (Philipp Zilles, Abdelkarim Afkir) wurden von langwierigen Verletzungen zurückgeworfen. Frank Zilles hat derweil längst mit den Korrekturarbeiten im Aufgebot begonnen. Angreifer Fatih Koru wurde ebenso nahegelegt, sich einen neuen Klub zu suchen, wie Aleksandar Pranjes, der schon weg ist. „Die Chemie stimmte nicht mehr“, sagte Zilles über die Zusammenarbeit mit dem fußballerisch hoch veranlagten, aber nicht leicht zu händelnden Spieler. Zum Trainingsstart am 4. Januar begrüßt der Coach mit Paipi Ndombele auch einen neuen Akteur. Der 23-jährige Innenverteidiger spielte zuletzt für den sechstklassigen Traditionsklub Tennis-Borussia Berlin. Vor dem ersten Testspiel gegen das U 19-Bundesligateam der Fortuna sind weitere Wechsel bei der TuRU wahrscheinlich.