TuRU lässt es krachen
Benjamin Schütz feiert beim 6:3-Erfolg gegen Kapellen mit zwei Toren ein starkes Comeback.
Düsseldorf. Die TuRU schoss sich am Sonntag den Frust von der Seele. Nach zuletzt bescheidenen Resultaten gab der Fußball-Oberligist mit dem 6:3 (3:1)-Sieg über den SC Kapellen die richtige Antwort auf die zunehmende Kritik. Zwar offenbarten die Oberbilker gerade in der Schlussphase wieder bekannte Abwehrschwächen. Diese fielen vor 300 Zuschauern in der Endabrechnung aber nicht ins Gewicht, weil die Mannschaft von Frank Zilles gerade im Mittelfeld endlich einmal wieder ihr Potenzial abriefen.
„Heute konnte man gut sehen, wie wichtig einzelne Spieler für das Kollektiv sind“, sagte Frank Zilles. Gemeint war damit Benjamin Schütz, der nach mehrwöchiger Verletzungspause gegen seinen Ex-Club wieder in die Startelf gerückt war und seinen Wert sofort mit zwei Treffern unterstrich.
Den Torreigen im Stadion an der Feuerbachstraße eröffnete jedoch ein anderer Akteur: Jungspund Philip Lehnert krönte seine gute Leistung im defensiven Mittelfeld schon nach acht Minuten mit dem Führungstreffer, den er im Nachschuss aus 13 Metern erzielte (9.). Vor allem im zentralen Mittelfeld erspielten sich die Platzherren mit Lehnert, Schütz und dem sehr agilen Robert Norf ein Übergewicht.
Das Trio war auch hauptverantwortlich dafür, dass die Zilles-Elf den kurzzeitig entstandenen Makel des 1:1 (24.) schnell korrigierten. Zunächst hielt Schütz nach einem starken Solo von Markus Wolf den Fuß in dessen Hereingabe hin (36.), dann fasste sich Norf aus der Distanz ein Herz und überwand den ehemaligen Jugend-Nationaltorwart Christopher Möllering mit einem trockenen Schuss zum 3:1 (43.).
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Kapellens Spielertrainer Chiquino bereits selbst eingewechselt und das Kommando auf der Bank an TuRUs früheren Jugendtrainer Mo El Mimouni weitergegeben. Doch auch der brasilianische Ex-Profi konnte zunächst nicht viel bewirken. Die TuRU deckte die Lücken in der Kapellener Abwehr auch nach der Pause schonungslos auf.
Wiederum Schütz per Kopf (59.) und Engin Cicem mit einem Flachschuss brachten die Gastgeber scheinbar beruhigend mit 5:1 in Front (67.). Dann zeigte der 39-jährige Chiquino, warum er einst in der Bundesliga kickte. Am 2:5 durch Ede Ungefug war der Brasilianer maßgeblich beteiligt, das 3:5 erzielte „Chicco“ gegen eine nun sorglose TuRU mit seinem feinen rechten Fuß selbst. Ernsthaft in Gefahr geriet der verdiente Sieg der TuRU jedoch nicht mehr, zumal Marco Nikolic nach Vorarbeit von Robert Norf in der Schlussminute noch das halbe Dutzend voll machte.