Niederrhein-Pokal TuRU wird unter Wert geschlagen
6:0 — Der MSV Duisburg nutzt die Fehler des ordentlich spielenden Oberligisten und zieht ins Halbfinale ein.
Düsseldorf. Mit einer Überraschung hatte eigentlich auch niemand gerechnet. Dafür hat Fußball-Oberligist TuRU Düsseldorf derzeit zu wenig sportlichen Erfolg und zu viel verletzte Spieler. So entschied der Drittligist MSV Duisburg das Viertelfinale im Niederrheinpokal sicher mit 6:0 (2:0) für sich. Und trotzdem dürfte sich das Team von Frank Zilles einiges an Selbstvertrauen geholt haben, denn ein Zweiklassen-Unterschied war nur beim Ergebnis zu spüren.
Im Pokal ist bei der TuRU so einiges anders. Die Bratwurst im Ausweichstadion Flinger Broich kostete ein Euro mehr, und im Tor stand am Sonntag nicht der Stammtorhüter Björn Nowicki, sondern Tayfun Altin. Die Nummer 2 der TuRU hatte auch in den Pokalspielen auf Kreisebene das Tor des Oberligisten gehütet, und Trainer Frank Zilles wollte auch im Spiel gegen den Drittligisten nicht von der gängigen Praxis abweichen.
Mit Anpfiff entwickelte sich das erwartete Spiel. Der Tabellenführer der 3. Liga diktierte das Geschehen. Doch die Gastgeber hielten erstaunlich gut mit, hatten lange in der Abwehr kaum Probleme, weil der Gegner zu langsam und unsauber kombinierte. So war der Treffer zum 0:1 aus Düsseldorfer ebenso unglücklich wie unnötig. Robin Beckers köpfte auf der Strafraumlinie den Ball nicht nach außen, sondern mitten in die Gefahrenzone im Strafraum. Ex-Fortune Tugrul Erat sagte danke und schoss zur Duisburger Führung ein.
Die in grün gekleideten Zebras setzten bei den Angriffen der TuRU auf das Prinzip Hoffnung und die Unschuldsvermutung, „es wird schon nichts passieren“. Das hätte die zwei Klassen tiefer beheimatete Elf der Platzherren fast ausgenutzt, wenn der starke Lutz Radojewski den Ball nach Vorarbeit von Takehiro Kubo richtig getroffen hätte (22.). Der Japaner selbst schoss drei Minuten später überhastet aus der Drehung von der Strafraumlinie über das MSV-Tor. Bei mehreren Kontern hätte der Oberligist mehr Kapital aus dem Freiraum ziehen können, was auch für den weiteren Verlauf der Partie galt.
Am zweiten Treffer der Gäste war Erat, der sich am Flinger Broich bestens auskennt, mit einer guten Vorarbeit erneut beteiligt. Sieben Minuten vor dem Wechsel traf Stanislav Iljutschenko zum 2:0, weil die TuRU-Defensive nicht schnell genug hinter dem Ball war.
Im zweiten Abschnitt nahm der Druck der Gäste auf das Tor des Gegners zu, weil auch die Kräfte beim tapfer kämpfenden Zilles-Team immer mehr nachließen. Fabian Schnellhardt erzielte mit einem direkt verwandelten Freistoß das 3:0 nach einer knappen Stunde. Kapitän Kingsley Onuegbu legte zum 4:0 schnell nach, Ahmet Engin und Simon Brandstetter trafen zum 5:0 und 6:0. Shkelzen Imeri hatte für die TuRU die beste Chance zum Ehrentreffer, er scheiterte aber allein von Marcel Lenz (80.) So war zumindest das mit der mangelhaften Chancenverwertung nicht anders als in der Liga . . .