Jugendfussball U 16-Cup: 1000 Zuschauer sehen die Zukunft
Auch die dritte Auflage des U 16-Cups des FC Tannenhof war ein Erfolg. Am Ende siegten die Talente von Besiktas Istanbul.
Düsseldorf. Als alles vorbei war und Organisator Kai Schumacher endlich mal hätte mal durchatmen können, standen gleich die Verhandlungen fürs nächste Jahr an. Vertreter von Besiktas Istanbul, Olympiakos Piräus, Rapid Wien, Mainz 05, Borussia Mönchengladbach und der Fortuna wollten möglichst keine Zeit verlieren und meldeten sich unmittelbar nach der dritten für die vierte Auflage des U 16-Cups des FC Tannenhof an. Die steigt im nächsten Jahr. Und wird den Zuschauern wohl ein ähnlich hochkarätiges Teilnehmerfeld präsentieren.
Dass ein kleiner Stadtteilverein wie der FC Tannenhof Jahr für Jahr die Supertalente von internationalen Proficlubs für ein Wochenende beheimatet, wirkt nur auf den ersten Blick kurios. Denn wer sich über Pfingsten auf der schmucken Anlage an der Vennhauser Allee umsah, der wusste gleich, warum das Turnierfeld in knapp einem Jahr bereits wieder zur Hälfte gefüllt ist.
„Die Bedingungen hier sind optimal. Der FC Tannenhof ist ein herausragender Gastgeber“, sagte Berkay Türkmen von Besiktas Istanbul. Türkmen ist einer, der es wissen muss. Als zweiter Mann in der Jugendakademie des türkischen Spitzenvereins ist Türkmen mehr als ein Dutzend Mal pro Saison mit den Nachwuchs-Teams von Besiktas in Europa unterwegs, um sich mit den besten Jugendlichen des Kontinents zu messen. Und da müssten sich die Tannenhofer vor keinem anderen Turnier verstecken, sagte der Türke.
Dass die Besiktas-Spieler und -Funktionäre mit einem guten Gefühl wieder nach Hause flogen, lag natürlich auch ihnen selbst. Der Traditionsverein aus dem alternativen Stadtteil Istanbuls stellte das überragende Team des U 16-Cups. Am Ende standen aus sechs Spielen vier Siege und 13:0 Tore zu Buche. Zum Abschluss gab es einen 2:0-Finalerfolg über Schalke 04.
Aber auch der Nachwuchs der anderen Clubs wusste die weit mehr als 1000 Zuschauer zu begeistern. Ob Schalke, Wien, Mainz, Piräus, der KV Mechelen, Hoffenheim, Fortuna oder Mönchengladbach — sie alle gaben ihre Visitenkarte ab und zeigten, wie weit die 16-Jährigen schon sind — läuferisch, technisch und vor allem taktisch.
Organisator Kai Schumacher sprach nicht umsonst von den „Stars von morgen“. Die aber keinesfalls von ihren Clubs abgeschottet wurden. Überall auf der Anlage sah man Spieler unterschiedlicher Teams, die sich teilweise mit Händen und Füßen verständigten und auch abseits des Spielfeldes Spaß hatten.
Auf dem Platz galt das weniger für die Teams der Düsseldorfer Amateurvereine. Denn sowohl die Gastgeber vom FC Tannenhof als auch die wegen ihrer Flüchtlingsarbeit eingeladenen Sportfreunde Gerresheim hatten gegen den Profinachwuchs wenig zu bestellen. 0:49 Tore hatten sie nach der Vorrunde zusammen angehäuft. Erst als sie im Spiel um Platz elf aufeinandertrafen, wurde es enger. Gerresheim gewann nach Elfmeterschießen. Das eigene Team vom Turnier ausschließen, möchte Schumacher aber nicht: „Für die Jungs ist das trotzdem ein Höhepunkt. Und für uns ein gutes Argument, um Talente in unsere C- und B-Jugend zu locken.“