Unterschätzen ist verboten
Borussia geht am Freitag als Favorit ins Halbfinal-Hinspiel um den nationalen Titel in Grenzau. Form und Selbstvertrauen sind gut.
Düsseldorf. Bisher wollten sie "nur spielen", die Tischtennis-Profis der Borussia. Ab Freitagabend wird es ernst für das Team um Spitzenspieler Timo Boll. Gastgeber TTC Grenzau hofft im Halbfinal-Hinspiel seinerseits auf eine Überraschung. Naturgemäß sind die Düsseldorfer haushoher Favorit - als Titelverteidiger und souveräner Vorrundensieger.
In den meisten Spielen sogar ohne Boll angetreten (13 von 18), gab es lediglich zwei Niederlagen, eine gegen den TTC Fulda und im Februar bei Liganeuling Saarbrücken.
Während Grenzau bis zum letzten Spieltag um den Einzug in die Meisterrunde kämpfen musste, stand die Borussia schon nach dem drittletzten Spiel als Erstplatzierter fest.
"So eine Runde hingelegt zu haben, gibt einem einerseits Selbstvertrauen, andererseits ist es aber eine trügerische Sicherheit", sagt Trainer Dirk Wagner und warnt eindringlich davor, jetzt einen Gegner zu unterschätzen.
"Dann passieren die einfachsten Fehler." Genau darauf spekulieren die Grenzauer um Manager Manfred Gstettner: "An einem guten Tag kann jeder gegen jeden gewinnen, und auch ein Timo Boll kann mal ein Spiel verlieren."
Jedoch ist alleine der Einzug in die Play-off-Runde für die heutigen Gastgeber als Erfolg zu werten. Zumal der mit einer Bilanz von 9:9 Siegen gelang. Trainer Michele Comparato erwartet deshalb auch keine Wunderdinge, dafür aber einen guten Kampf seiner Mannschaft: "Ein großes Kompliment an die Mannschaft für diese Leistung, wir wollen Düsseldorf den Finaleinzug so schwer wie möglich machen."
Interessant wird Freitagabend im Westerwald der Auftritt von Patrick Baum, der im kommenden Jahr für die Borussia an die Platte gehen wird.
"Er wird sich mächtig reinhängen und seinem zukünftigen Arbeitgeber zeigen, was er wert ist", sagt Wagner, der aber in jedem Fall von der Leistungsstärke seiner Mannschaft überzeugt ist. "Wir haben es selbst in der Hand, sind derzeit bestens in Form."
Seiya Kishikawa und Christian Süß konnten nach den Doppelspieltagen "in Ruhe" trainieren", Timo Boll hatte eh zuletzt ausgesetzt. "Wenn alle gesund bleiben, bin ich guten Mutes, dass wir in der Summe der beiden Spiele den Gegner schlagen werden." Dafür sollte Freitag der Grundstein gelegt werden.