Wassersport: Mit vollen Segeln über den See
Freizeitvergnügen in Angermund: Vier Windstärken sind für die vielen Surfer im Düsseldorfer Norden keine Seltenheit.
Düsseldorf. Auch für Hobby-Surfer gilt die Volksmund-Weisheit: "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?" Denn wer zum Windsurfen nicht nach Holland oder noch weiter weg an die Küste reisen möchte, fährt einfach in den Düsseldorfer Norden.
Beim Windsurfing-Klub-Angermund, am Nordwest-Ufer des Angermunder Sees, inmitten des Landschaftsschutzgebietes, befindet sich ein idyllisches und gleichzeitig anspruchsvolles Surf-Revier. "Dieser See ist der am besten belüftete See der Umgebung", schwärmt der Klub-Vorsitzende, Frank Hellenbroich, "geradezu zum Surfen gemacht!"
Bis zu vier Windstärken sind hier keine Seltenheit - da kann man mit großen Segeln schon ordentlich Tempo aufnehmen. Etwa 250 Surf-Begeisterte zählen inzwischen zum Klub. "Wir haben hier das ideale Feierabend-Revier," so Hellenbroich, der mit dabei war, als der Verein vor 18Jahren gegründet wurde. Wer nach einem anstrengenden Arbeitstag zum Ausgleich auf’s Brett und in die Natur will, hat hier die einmalige Gelegenheit dazu.
Auch für Anfänger aller Altersklassen ist der Baggersee bestens geeignet. Das erstaunlich klare Wasser lädt fast zum Hineinspringen ein. Und gegen die sinkenden Temperaturen liegen Neoprenanzüge bereit. Für Einsteiger bietet der Verein am Wochenende Kompakt-Surfkurse (siehe Kasten) an. Der Andrang ist ungebrochen groß. Einziger Wermutstropfen ist die Parkplatzsituation. Direkt am Ufer darf der Klub keine Plätze bauen. "Zum Aus- und Einladen wäre das wichtig. Und wenn es kühler wird, setzen sich Surfer gerne zwischendurch mal ins Auto", so Hellenbroich. Ein Klub-Haus zu errichten ist auch nicht erlaubt.
Seit Anfang des Jahres versucht der Verein, von der Stadt eine Genehmigung für umweltgerechte Parkplätze direkt an den S-Bahngleisen zu erhalten. Frank Hellenbroich bleibt optimistisch: "Unweit von hier wird ein Golfplatz gebaut - dort wird man sicher auch Parkflächen genehmigen."
Auf dem Brett gehört die Konzentration wieder ganz dem Sport. "Beim Surfen trainiert man das Gleichgewicht und setzt die gesamte Muskulatur ein", erläutert Hellenbroich. "Egal wie lange man schon surft, bei jeder Windstärke, selbst bei wenig Wind, lernt man neu dazu." Hellenbroich ist seit der Jugend "mit dem Surf-Virus infiziert", wie er selbst sagt: "Wenn Dir auf dem Brett der Wind um die Nase weht, ist das schon ein Gefühl von Freiheit." Der Volksmund hat offensichtlich Recht: Warum also in die Ferne schweifen?