Wolf: Ich freue mich über jedes weitere Spiel

Nach der beim Derby erlittenen Gehirnerschütterung will Fortunas Torhüter heute wieder ins Training einsteigen.

Foto: Christof Wolff

Auch in Bielefeld am kommenden Samstag soll wohl Raphael Wolf wieder bei Fortuna Düsseldorf zwischen den Pfosten stehen. Teamkollege Michael Rensing wird mindestens noch eine Woche brauchen, bis er wieder komplett ins Training einsteigen kann. Ist Wolf aber nach seinem Ausscheiden gegen Duisburg bereits wieder fit für einen Zweitliga-Einsatz? Noch hat er nicht wieder trainiert.

Herr Wolf, warum haben Sie in der zweiten Hälfte gegen Duisburg den Platz verlassen müssen?

Raphael Wolf: Nachdem ich in der Pause bereits behandelt worden war, habe ich in der zweiten Hälfte noch einmal etwas auf den Kopf bekommen. Es war, glaube ich, irgendein Knie, weiß es aber nicht mehr so genau. Ab da hat sich das aufgebaut, ich war richtig verwirrt und konnte die Sachen nicht mehr einschätzen. Da haben mir teilweise die Bilder gefehlt. Dann habe ich gedacht, das ergibt keinen Sinn mehr, da ich auch mit der einen Aktion der Mannschaft keinen Gefallen getan habe. Es hat mich sehr geärgert, weil es ein Super-Spiel war. Es war aber die richtige Entscheidung, weil ich noch zwei, drei Tage Probleme hatte. Jetzt ist es aber deutlich besser.

Klappt es denn mit dem Trainingseinstieg zum Wochenbeginn?

Wolf: Ja, es wird wieder gehen, nachdem ich die beiden freien Tage zur Ruhe noch hatte. Es war halt eine leichte Gehirnerschütterung.

Ein solches Spiel erweckt schon den Eindruck, dass Torhüter etwas Besonderes sind unter den Fußballern, oder?

Wolf: Ja, Torhüter sind irgendwie speziell. Und als Torwart geht man nicht so gerne vom Feld. Der Elfmeter war für mich keiner. Ich bleibe komplett weg, der Ball geht vom Tor weg und der Spieler läuft in mich hinein. Deswegen war es gerecht, dass ich den Elfmeter halten konnte. Das war schon ein turbulentes Spiel, dazu habe ich meinen Teil beigetragen.

Gibt es für die Zuschauer schönere Spiele als dieses gegen den MSV?

Wolf: Wenn man sich ein Derby wünscht, dann so eines. Ich habe in Hamburg das Derby zwischen Hamburg und Bremen geschaut. Da ist kein Tor gefallen. Bei uns war alles so schnell, beide Teams haben alles reingeschmissen.

Sind Sie mit dem Saisonverlauf bisher zufrieden?

Wolf: Ja, inzwischen sieht man auch richtig unsere Qualität. Zum Beispiel gegen Berlin oder jetzt gegen Duisburg. Und wir können die Spiele auch über die Runden bringen. Ich denke, dass wir noch mehr Potenzial nach vorne ausschöpfen können. Aber wir müssen uns für die nächsten schweren Aufgaben wieder sammeln, deswegen kommt uns die Pause jetzt sehr gelegen.

Zu Beginn der Vorbereitung haben Sie erklärt, noch nicht wieder bei 100 Prozent zu sein. Sind Sie jetzt völlig fit und in Bestform?

Wolf: Ich weiß meine Leistung einzuschätzen und freue mich, der Mannschaft helfen zu können. Ich weiß aber auch, dass hier und da noch mehr geht. Ziel war es, wieder nach vorne zu kommen und wieder fit zu werden. Torwarttrainer Claus Reitmeier hilft mir da sehr. Trotzdem gibt es noch viele Sachen, die ich verbessern kann. Ich genieße es, wieder spielen zu können. Erfolgreich zu sein, macht natürlich noch mehr Spaß. Ich freue mich, dass ich hier in Düsseldorf bin.

Wie sieht die Situation im Zweikampf mit Michael Rensing in Zukunft aus?

Wolf: Dass ich hier gut spielen kann, hat in den vergangenen Spielen jeder gesehen. Ich bin kein Typ, der gegen den Konkurrenten schießt. Aber am Ende liegt es nicht an mir. Das muss der Trainer entscheiden. Zudem muss man Michael auch die Chance geben, wieder richtig fit zu werden. Wir beide verstehen uns übrigens sehr gut. Ich freue mich über jedes Spiel, und natürlich möchte ich gerne spielen, das ist klar.