Mehr Öko-Energie, aber kein Windkraftrad
Grüne fallen mit Antrag durch. Stadt will Kraft-Wärme-Kopplung ausbauen.
Düsseldorf. In Düsseldorf wird es in absehbarer Zukunft kein neues Windkraftrad geben. Die Grünen fielen am Dienstag im Bauausschuss mit ihrem Antrag durch, die Stadt solle die Errichtung einer Windenergieanlage auf dem Gelände des Klärwerkes Süd prüfen.
Ihr Ratsherr Christoph Gormanns hatte ein Energieertragsgutachten und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung gefordert. „Ein einziges modernes Windkraftrad könnte bis zu 18 000 Haushalte versorgen, das wären die angrenzenden Stadtteile Hamm, Flehe und Volmerswerth“, sagte er. Die SPD unterstützte trotz Bedenken gegen Windenergie in Düsseldorf den Prüfantrag, doch CDU und FDP lehnten ohne jeden Kommentar ab.
Die prinzipiellen Einwände gegen Windräder in einer windarmen Großstadt nannte Umweltamtsleiter Werner Görtz: „Sie sind vor allem offenbar nicht rentierlich, denn immer wenn es ans Bezahlen ging, will die hier keiner mehr betreiben“, sagte er.
Zwar wurde am Klärwerk Süd bereits 1990 ein kleines Windrad in Betrieb genommen. Doch laut Insidern bestand dessen Sinn vor allem darin, zu beweisen, dass Windkraft hier keinen Sinn ergibt. Görtz: „Windenergie ist sehr wichtig, aber wir werden sie eintauschen müssen, etwa mit Regionen in der Eifel.“ Man solle sich auf die umweltfreundlichen Energieerzeugungen konzentrieren, „die wir in Düsseldorf gut können“. Und dass sei vor allem die Kraft-Wärme-Kopplung, bei der in einem Prozess mechanische Energie und nutzbare Wärme gewonnen werden. Aber auch Solardächer sind wertvoll: Das neue Solarkataster der Stadt zeigt, dass der Stromertrag aller in Düsseldorf möglichen Photovoltaikanlagen an einem idealen Sommertag tatsächlich den kompletten Tagesbedarf decken könnte.