Merkel: "Absturz ist ein Schock für Deutschland"

Berlin/Düsseldorf. Vom Absturz der Germanwings-Maschine auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf zeigte sich Bundeskanzlerin Merkel am Dienstag tief erschüttert: „Der Absturz der deutschen Maschine mit über 140 Menschen an Bord ist ein Schock, der uns in Deutschland - und der Franzosen und Spanier - in tiefe Trauer stürzt“, sagte die Bundeskanzlerin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich einer Erklärung zum Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich tief erschüttert.

Foto: Soeren Stache

Sie betonte, es gebe noch nicht viele Informationen über die Ursache des Absturzes: „Jetzt ist die Stunde, in der wir alle große Trauer empfinden.“ Das Ausmaß des Leides sei unermesslich. Merkel wollte am Mittwoch zur Absturzstelle reisen.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Verkehrsminister Alexander Dobrindt kamen am späten Dienstagnachmittag in Marseille an und sollten von dort zur Absturzstelle weiterreisen. Bundespräsident Joachim Gauck sagte angesichts der Katastrophe seine Südamerikareise ab: „Ich bin weit weg von Ihnen kilometermäßig und ganz nah bei Ihnen mit meinen Gefühlen und meiner Trauer“, sagte er. Die Bundesregierung und das Luftfahrtbundesamt richteten Krisenstäbe ein.

Flugzeugabsturz mit 150 Menschen an Bord: Keine Überlebenden
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Auch Lufthansa-Chef Carsten Spohr zeigte sich tief erschüttert. „Wir sind in Gedanken bei denen, die heute Menschen, die sie lieben, verloren haben“, sagte er vor Journalisten in der Frankfurter Unternehmenszentrale. Laut der Datenbank der privaten Flight Safety Foundation hatte Lufthansa neun Flugzeugunfälle mit zusammen 157 Todesopfern zu beklagen - bis zum Dienstag.

Germanwings kündigte rasche Hilfe an. „Germanwings wird alle Kräfte aufbieten, um allen Betroffenen schnell und unbürokratisch zu helfen und ihnen ihr schweres Schicksal zu erleichtern, so gut es irgend geht“, sagte Geschäftsführer Oliver Wagner. „Das Geschehene tut uns unendlich leid.“ Germanwings betonte, das abgestürzte Flugzeug sei mit aktuellster Computertechnik ausgestattet gewesen.

Ein Technik-Problem, wie es kürzlich bei einer Lufthansa-Maschine aus derselben Airbus-Familie bekanntgeworden war, sei daher bei dem Unglücksflieger nicht zu erwarten, sagte der Leiter des Flugbetriebs, Stefan-Kenan Scheib. Der Flugzeugbauer Airbus erklärte, man werde den Angehörigen jede erdenkliche Hilfe anbieten. Derzeit konzentriere sich alles auf eine Aufklärung der Lage, sagte sagte Sprecher Stefan Schaffrath.