Schützenfest in Grafenberg fällt aus
In der Kasse ist kein Geld, daher wird es erst 2016 wieder ein Schützenfest geben.
Düsseldorf. Das Schützenfest in Grafenberg fällt in diesem Jahr aus. Es gibt zwar am Mittwochabend noch eine Jahreshauptversammlung, doch eine Rettung scheint nicht in Sicht. Der Grund ist einfach: Es ist kein Geld in der Kasse, um das Fest vorzufinanzieren.
Seit zwei Jahren läuft die Veranstaltung in Kooperation mit der Osterkirmes auf dem Staufenplatz. „So ein Schützenfest belastet die Vereinskasse um etwa 7000 bis 10 000 Euro“, erklärt Platzmeister Elmar Pfister, „diese Summe müssten wir vorfinanzieren. Das Geld haben wir einfach nicht.“
„Wir haben in den vergangenen Jahren viele Mitglieder verloren“, sagt der erste Chef der Grafenberger Schützen Peter Schmidt, dessen Frau Barbara auch amtierende Regimentskönigin ist. Waren es vor 20 Jahren noch knapp 240 Erwachsene im Verein, so gibt es jetzt nur noch etwa 70 Vollzahler. Durch die Kooperation mit der Osterkirmes wollte man vor allem Kosten sparen. Allein für Strom und Wasser und deren Anschlusskosten wurden bis dahin 3000 Euro fällig. Dieser Betrag wurde dann zwar deutlich reduziert, doch dafür sind andere Kosten gestiegen, vor allem für Musik und Künstler. Deshalb soll es bei mehreren Vereinen große Schwierigkeiten bei der Organisation geben. „Durch die Platzmiete der Schausteller bekommt man dieses Geld auch nicht rein“, so Pfister, „zudem ist es heutzutage sehr schwierig geworden, überhaupt noch Schausteller auf den Kirmesplatz zu bekommen. Das liegt unter anderem auch am Mindestlohn.“ Zudem besuchen immer weniger Menschen die kleineren Volksfeste.
Im August wird auf dem Staufenplatz ein Familientag stattfinden, bei dem auch der Regimentskönig ausgeschossen wird. Im Oktober soll es dann einen Krönungsball geben. Durch die Einnahmen soll 2016 ein Schützenfest finanziert werden können, allerdings nicht mehr mit der Osterkirmes zusammen.
„Wir werden wieder an unserem ursprünglichen Termin im September feiern, dann ist das Wetter meistens auch besser und es kommen mehr Besucher“, sagt Peter Schmidt. In der Zukunft soll nur noch alle zwei Jahre ein Schützenfest gefeiert werden.
„Das ist sehr schade, denn am zweiten Kirmeswochenende hat das Schützenfest auch für eine Belebung des Kirmesplatzes gesorgt“, bedauert Oliver Wilmering, 1. Vorsitzender des Schaustellerverbandes diese Entwicklung.