Mit den Comic-Helden im Café „Rigolo“
Im „Rigolo“ an der Münsterstraße kann man gemütlich Kaffee trinken und Comics lesen.
Düsseldorf. Es ist wie eine Reise zurück in den aufregenden wilden Westen, wenn man über die Schwelle des Cafés „Rigolo“ an der Münsterstraße tritt: Alte Holztische, Stühle und Fässer stehen im Raum verteilt, ganz hinten sitzen zwei Cowboys vor einem alten Saloon. Der Holzboden knarrt unter den Füßen. Plötzlich schwingt die Flügeltür auf und eine junge Frau betritt den Raum — ohne Pistole, aber mit Tablett in der Hand. „Was darf es denn sein?“, fragt sie freundlich.
Die junge Frau ist Bedia Sapanci (30), gelernte Hotelfachfrau und frisch gebackene Inhaberin eines der wohl ungewöhnlichsten Cafés in der Stadt. „Wir sind ein Comic-Café. Das bedeutet, man kann hier Kaffee und kleine Snacks zu sich nehmen und dabei in unseren Comics lesen“, erklärt Sapanci das Konzept.
Das hat sich die Düsseldorferin vor einem Jahr mit ihrem Freund und Mithelfer Carsten Erretkamps überlegt. „Wir haben schon lang mit dem Gedanken gespielt, ein Café aufzumachen, nur kein gewöhnliches — die gibt es schon im Überfluss. Dann kam uns die Idee, im Café Comics auszulegen und die Einrichtung darauf abzustimmen“, sagt Erretkamps.
Jetzt stehen in mehreren Holzregalen an der linken Wand die neuesten Comics über den schlauen Cowboy Lucky Luke und altbekannte Meisterstücke über die großen Marvel-Superhelden wie Captain America oder Spiderman. Auch die lustigen Taschenbücher über Donald Duck und seine Freunde haben einen festen Platz im Regal gefunden.
Nicht nur den beiden gefiel die Idee auf Anhieb, auch Freunde und Nachbarn waren begeistert. So kam Samir dazu — ein freischaffender Künstler aus Derendorf. Er hat die Saloon-Wand gestaltet und mit den beiden zusammen an die Wand gebracht. Rechts neben der Saloon-Tür begrüßen frech grinsende Cowboys die Besucher: „Nicht nur glotzen, hereinspazieren, ausprobieren“, steht da in Kreide geschrieben. Der Spruch ist nur eine von Bedia Sapancis eigenen Ideen, die sie bei der Gestaltung eingebracht hat.
Wenn man es dann schafft, seinen Blick einmal von der Einrichtung auf die Karte zu lenken, wird man auch hier nicht enttäuscht: Düsseldorfer Kaffee von Röstzeit für zwei Euro und ein Toast für 2,40 Euro verlocken zu einem Mittagsmahl ins „Rigolo“.
Die Preise und Snacks haben die beiden auf ihre Zielgruppe abgestimmt: „Bald eröffnet um die Ecke die Fachhochschule. Deshalb haben wir unsere Preise ans Studentenportemonnaie angepasst“, sagt Sapanci.