Freizeit Mit Kampfgeist zum Sieg in den Bash-Rooms
Düsseldorf · Düsseldorf hat eine neue Freizeitattraktion: die Bash-Rooms in Rath. Die Disziplinen gleichen dabei einer TV-Show am Samstagabend. Bei den kniffligen Wettkämpfen sind Ehrgeiz und Siegeswille gefragt.
Im Handumdrehen hat Patrick Schade die zehn schwarzen Becher auf dem Tisch vor ihm in eine Pyramide verwandelt und wieder herunter zu einem Turm gebaut. 5,7 Sekunden stehen auf der Stoppuhr von Kollege Tristan Rehbach – ein äußerst sportlicher Wert. „Speed-Stacking“ heißt das Spiel, bei dem es auf Geschicklichkeit und Schnelligkeit ankommt. Danach ist Rehbach dran: 8,5 Sekunden, ein Fehler beim Pyramiden-Bau kostet ihn wertvolle Sekunden. In dieser Runde gibt es einen klaren Sieger. Schade freut’s, Rehbach zeigt sich als ein guter Verlierer. Das Stacking ist eines der vielen Spiele im Repertoire der beiden Start-Up-Gründer. In ihren „Bash-Rooms“ in Rath (Theodorstraße 297, TH5) können sich ehrgeizige Besucher in vielerlei Wettkämpfen messen.
Drei der „Bash-Rooms“ mit verschiedenen Schwerpunkten werden in einer Spielrunde durchlaufen. Das ist die Grundidee. Gespielt wird immer gegeneinander, entweder einzeln oder in Teams, erklären die Gründer des neuen Freizeitangebots. Die Spielkategorien ähneln einer Samstagsabend-Show im Fernsehen: Wissen, Geschick und Taktik sowie Sport werden in den drei großen Räumen auf die Probe gestellt. Zusätzlichen zum Wettbewerb mit den Rivalen erzeugt die Stoppuhr schier erbarmungslosen Druck.
Der nächste Wettkampf: das „Cookie-Game“. Jeder Spieler bekommt einen Keks mit einem Loch in der Mitte. Die Aufgabe lautet: Knabbere an dem Keks und mache diesen so leicht wie möglich. Das Loch muss allerdings noch von einem schmalen Ring aus Keks umgeben sein. Wer den leichtesten Keks-Ring am Ende auf die Waage bringt, hat gewonnen. „Es gab schon Leute, die zu beherzt in den Keks gebissen haben“ erzählt Schade mit einem Schmunzeln. Vermutlich eine Reflex-Handlung, wie er sagt. Dem Magen hat es wohl mehr gebracht als dem Punktekonto des eigenen Teams.
Im Geschicklichkeit-Raum gilt es sich auch in einem Klassiker zu beweisen: Domino-Day. Rehbach erinnert sich an einen Junggesellenabschied, bei dem es sehr kämpferisch zuging. Synchron fielen die Dominos zweier Teilnehmer. Der letzte Stein fiel aber nur bei einem der beiden. Freude und Verärgerung seien lautstark zu hören gewesen, so Rehbach.
„Wir wollen pure Emotionen hervorbringen“ – so erklärt Schade die Motivation hinter den Spielen. Und Emotionen gebe es in den Bash-Rooms oft zu sehen und auch zu hören. Ehrgeiz und Kampfgeist sind hier genau richtig, sagen die beiden langjährigen Freunde. Beim Spielerfolg ließen viele „Basher“ auch gerne ihre Gefühle raus.
Im Wissen-Raum wartet ein Quiz mit Buzzer. Der Moderator — Schade oder Rehbach — verliest Fragen aus Wissenschaft, Allgemeinwissen oder bei Wunsch auch individuelle Fragen zu der Gruppe, die gerade spielt. „Wir haben auch oft Firmen hier, die ihr Teamwork noch weiter stärken wollen“, sagt Schade. „Da fragen wir auch gerne mal nach dem Datum der Firmengründung oder nach dem Namen des Chefs.“ Auch ein Magazin-Quiz steht auf dem Spielplan. Innerhalb von wenigen Minuten müssen die Spieler sich den Inhalt der Zeitschrift durchlesen und danach Fragen dazu beantworten. Die beiden Gründer seien oft erstaunt über die Gedächtniskraft einiger Spieler, sagen sie.
Der Sport-Raum wartet mit einigen körperlichen Herausforderungen. An der Wand hängen drei Basketballkörbe – die Spielidee dahinter ist simpel. Zehn Würfe werden genommen. Derjenige, der die meisten Bälle versenkt, holt die maximale Punktzahl für sich selbst oder sein Team.
Die nächste sportliche Herausforderung: das BMX-Game. Auf einem BMX-Fahrrad muss eine rund drei Meter lange Strecke gefahren werden. Wer als erster die Ziellinie überquert – hat verloren. Balance und das richtige Gefühl für das Rad entscheiden hier über Sieg oder Niederlage. Denn der Fuß darf nach dem Start nicht mehr den Boden berühren. „Ein Teilnehmer hat es mal geschafft, über zwei Minuten für die Strecke zu brauchen“, erzählt Rehbach. Das ist der Hausrekord. Ein Selbstversuch zeigt: länger als 35 wacklige Sekunden auf dem BMX verdient größten Respekt.
Die Spiel-Sets sind sehr vielfältig. Besucher können auch zwei oder dreimal kommen und immer wieder neue Spiele bestreiten, versichern die „Bash-Rooms“-Gründer. Je nach Größe der Gruppe kostet eine zweieinhalbstündige Spielrunde zwischen 30 und 40 Euro pro Person. Vier Spieler können genauso die Wettkampfräume durchlaufen wie eine Gruppe von 40 Personen. „Die Räume haben einen hohen Teambildungsfaktor“, erklärt Patrick Schade. Denn neben dem Agieren im Team, lerne man auch durch Rivalität – so die Idee der „Bash-Rooms“.