Monsterjagd läuft auch nachts

Sogar früh morgens um 3 Uhr wird an der Kö Pokémon gespielt.

Foto: René Schleucher

Die Monsterjäger werden nicht müde: Das neue Handy-Spiel „Pokémon Go“ sorgt nicht nur tagsüber für eine veritable Menschenansammlung auf der Girardetbrücke über die Kö. Auch nachts sind dort mehrere dutzend junge Menschen unterwegs, um die Comic-Monster zu fangen.

Hintergrund: Im Spiel, das auf Basis der realen Straßenkarte funktioniert, befindet sich an dieser Stelle ein so genannter Hotspot. Dort tauchen besonders viele Monster auf, auf die es die Spieler abgesehen haben. Und die kommen dafür nicht nur aus Düsseldorf, denn diese Art von Hotspots ist offenbar rar gesät.

Eine entspannte Atmosphäre herrscht dort auch nachts um drei: Irgendwer hat chillige Musik mitgebracht, die im Hintergrund läuft. Auf mehreren Bänken, die vom Kö-Graben hierher getragen wurden, sitzen die Spieler, die aber immer nur phasenweise in ihr Handy vertieft sind. Zwischendurch bleibt Zeit für Smalltalk. „Bei uns gibt es keinen Hotspot, deshalb bin ich hier“, erklärt ein junger Mann aus Langenfeld seiner Banknachbarin. Im Schritt-Tempo fahren auch immer wieder Autos über die Brücke — auf dem Beifahrersitz ist ganz offenbar auch jemand auf Monsterjagd.

Der Versuch des Gartenamtes, die Bänke zurück an den Kö-Graben bringen, war derweil nicht von dauerhaftem Erfolg: Gestern standen einige Bänke schon wieder auf der Brücke.