Museumschef: „Andreas Gursky ist sehr glücklich“
Die große Schau der Fotografie in Düsseldorf ist beendet. 164 000 Gäste kamen zur Ausstellung im Kunstpalast.
Düsseldorf. Das Museum Kunstpalast wurde bei der Ausstellung Andreas Gursky förmlich überrannt. Die 164 000 Gäste kamen nicht nur aus Düsseldorf, sondern auch aus den Nachbarländern.
Noch am Sonntagabend gab es Schlangen am Eingang. Die Bilanz: 1580 Führungen waren ausgebucht, die 8500 Exemplare des Katalogs in Deutsch und Englisch sind ausverkauft.
Zwei Hauptamtliche der Pädagogischen Abteilung stemmten mit Volontären und einem Heer freiberuflicher Kunsthistoriker und Künstler die Gursky-Schau. Sylvia Neysters, die pädagogische Leiterin, erklärt im Rückblick: „Wir hatten die Ausstellung anders eingeschätzt und kein Besucherbüro wie bei El Greco eingerichtet. Wir dachten, Fotos versteht man von selbst und bucht keine Führung.“ Nach einer Woche ersetzte sie ihr Konzept durch die Logistik einer Großausstellung.
Der Service lief perfekt. Rund 35 000 Besucher wurden betreut. Alle 15 Minuten gab es eine Führung. Morgen will Neysters mit ihrem Team und dem Stiftungsvorstand bei einem Glas Sekt die perfekte Organisation begießen.
Lieblingsbild war „Katar“, jener magische, goldene Käfig, in den Gursky das Innere eines Tankers verwandelt hatte. „Die Farbigkeit ist einfach toll. Die Besucher haben das Bild als riesiges Schatzhaus begriffen“, sagt Neysters. „Sie fanden es wunderschön.“
Generalintendant Beat Wismer hatte zwar mit einem Erfolg gerechnet, aber nicht mit diesem. „Der Andrang hat uns überrascht.“ Für Wismer steht eines fest: „Es war die beste Gursky-Ausstellung, die es je gab.“
Einer freut sich vor allen anderen, und das ist der Künstler selbst. Er ließ über Wismer verkünden, er sei „sehr glücklich“. Gursky identifizierte sich mit dieser Schau, nahm an Podiumsdiskussionen teil und führte Gäste aus internationalen Häusern persönlich vor seine Bilder. Als er dabei zufällig auf eine Gruppe von Lehrern stieß, erklärte er dem Schwarm von Pädagogen, wie genau sich an seiner Kunst die Wahrnehmung schulen lässt.