Nach Brand: Hilfswelle für sechsköpfige Familie
Eltern und vier Kinder verloren alles. Jetzt erhalten sie unerwartet Hilfe von Freunden und Fremden.
Düsseldorf. Vergangene Woche ist das Leben von Stephanie Thurn völlig aus den Fugen geraten: Mit ihren vier Kindern und ihrem Freund Manuel Winter hat sie durch ein Feuer die gemeinsame Wohnung in Garath und ihren Besitz verloren. Doch nun bekommt die Familie Auftrieb durch eine unerwartete Welle der Hilfsbereitschaft.
Die Wohnung in Garath ist ausgebrannt, Einrichtung und Besitz scheinen komplett verloren. Zunächst ist die Familie bei Stephanie Thurns Eltern in Urdenbach untergekommen. Auf 71 Quadratmetern drängt man sich seit Mittwoch, die Mutter schläft mit zwei Kindern auf einer Couch, ihr Freund im Wohnzimmer. Dort stehen auch eine Reihe von Kartons und Kleiderstapeln. Stephanie Thurn kann das Ganze noch gar nicht fassen: „Hier kommen Leute vorbei, aus Düsseldorf, Ratingen, Mettmann und geben Sachen ab“, sagt sie. Die Nachricht von ihrem Schicksal habe sich im Internet verbreitet.
Dazu kommt Hilfe von Freunden, auch Elektrogeräte und Geschirr hat die Familie erhalten, Manuel Winter hat organisiert, dass die Sachen in Garagen zwischengelagert werden. Eine Rückkehr in die Wohnung wird es wohl nicht geben, die Sanierung wird sich über Monate ziehen. Deshalb sucht das Paar nun nach einer neuen Wohnung. Stephanie Thurn: „Kurz vor Weihnachten etwas für eine sechsköpfige Familie zu finden, ist nicht leicht.“
Die Familie muss noch oft an die Nacht denken, als der Fernseher in Brand geriet und kurz darauf alle in Schlafanzügen auf der Straße standen. Manuel Winter löschte das Feuer mit einem Eimer und holte sich dabei eine schlimme Rauchvergiftung. Später kam er in ein anderes Krankenhaus als der Rest der Familie. Erst am nächsten Morgen erfuhr Stephanie Thurn, dass er mehr oder weniger wohlauf war.
Doch nun geht der Blick in die Zukunft, viel Arbeit wartet. Eines steht für Stephanie Thurn fest: „Ein Fernseher kommt erst mal nicht in die Wohnung.“