Gericht Nach Karnevalsfeier: Taxifahrer mit High-Heels verprügelt
Düsseldorf · Ein 80-Jähriger wollte zwei Frauen nicht mehr fahren, weil sie zu betrunken waren. Der Mann erlitt eine blutende Kopfwunde.
Bis in den frühen Morgen hatten mehrere Freundinnen gemeinsam in der Nachtresidenz Karneval gefeiert. Die Heimfahrt endete mit einem Polizeieinsatz. Denn eine der alkoholisierten Damen geriet mit dem Taxifahrer in Streit — und verprügelte den 80-Jährigen mit ihren HighHeels. Und zwar so heftig, dass der Mann eine Kopfverletzung davontrug. Für die Staatsanwaltschaft war der Schuh ein gefährliches Werkzeug. Darum musste sich die Dame am Dienstag auch wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht verantworten.
Plötzlich war die Handtasche
spurlos verschwunden
Am Karnevalssonntag gegen sechs Uhr morgens hatten die Freundinnen die Diskothek verlassen und fanden an der Oststraße auch gleich ein Taxi. Zunächst schien die Fahrt in Richtung Flingern auch ganz normal zu verlaufen. Doch plötzlich stellte die 32 Jahre alte Angeklagte fest, dass ihre Tasche fehlte — mit Handy und Geldbörse. Das trübte die Stimmung schon erheblich, denn der Taxifahrer befürchtete, dass die Frauen die Rechnung nicht bezahlen wollten.
Zwar kehrte man noch einmal zur Nachtresidenz zurück, aber auch da blieb die Tasche unauffindbar. Inzwischen hatte der 80-Jährige aber gar keine Lust mehr, die beiden Damen zu transportieren. Denn die 19-jährige Freundin der Angeklagten hatte sich quer auf die Rückbank seines Autos gelegt und ihr ging es wegen des hohen Alkoholkonsums offenbar nicht gut. Der Taxifahrer wollte nicht riskieren, dass er am Ende die Reinigungskosten bezahlen muss. An den Füßen zog er die junge Frau aus seinem Wagen und soll die beiden Freundinnen auch noch beschimpft haben.
Plötzlich rastete die 32-Jährige aus. Da sie ihre High-Heels bereits im Taxi ausgezogen hatte, nahm sie einen der Schuhe und schlug dem Taxifahrer damit auf den Kopf. Vor Gericht räumte sie ein, dass sie den 80-Jährigen getroffen haben könnte, es sei aber keine Absicht gewesen: „Ich habe selbst einen Großvater, der 78 Jahre alt ist.“ Das Opfer dagegen erklärte, es habe mehrere Schläge auf den Kopf bekommen und eine Platzwunde davongetragen. Da der Fahrer offenbar auch seinen Anteil daran hatte, dass der Streit eskalierte, wurde das Strafverfahren gegen die Angeklagte am Ende eingestellt. Die 32-Jährige muss 60 Arbeitsstunden leisten, damit die Sache erledigt ist.