Nachgehakt: Bilker Bunker soll Denkmal werden

Die Landesbehörde kommt in einem Gutachten zu diesem Schluss. Jetzt muss die Stadt Stellung beziehen.

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Düsseldorf. Es sah bislang nach einem Kampf gegen Windmühlen aus. Wie die WZ berichtete, versuchen Anwohner den Abriss des Bunkers an der Aachener Straße zu verhindern. Doch nun könnte noch einmal Bewegung in die Angelegenheit kommen, denn es liegt ein Antrag vor, das Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen. Sollte das passieren, würde ein Abriss zumindest unwahrscheinlich werden.

Als die Pläne für einen Neubau an der Stelle im Winter publik wurden, formierte sich im Viertel schnell Widerstand. Nachbarn äußerten die Sorge, angrenzende Gebäude könnten in Mitleidenschaft gezogen werden. Was würde der Abriss für Kita, Musik- und Kulturangebote im Hinterhof bedeuten, die ihre Räume durch eine kleine Toreinfahrt unterhalb des Bunkers erreichen? Auch der drohende Verlust des Wandgemäldes der Gruppe Farbfieber wurde beklagt, das alles für — mutmaßlich sehr teure — Wohnungen.

Die Initiative für den Bunkererhalt hat inzwischen nach eigenen Angaben mehr als 2000 Unterschrift gegen den Abriss gesammelt. Bislang sah es aber nicht danach aus, als lasse sich das Verfahren aufhalten. Der Investor hat das Gebäude im vergangenen Jahr vom Bund gekauft, von Seiten der Stadt gab es bislang keine Hinweise darauf, dass sie die Bedenken der Anwohner für schwerwiegend hält.

Doch nun liegt ein Schreiben der Landeskonservatorin vor, nach deren Einschätzung es sich bei dem Bunker um ein Denkmal handelt. „Wir haben ein Gutachten geschrieben“, bestätigt Marco Kieser von der Landesbehörde. Der Bau habe als Luftschutzanlage aus dem Zweiten Weltkrieg historische Bedeutung. „Die Stadt Düsseldorf hatte uns um eine schriftliche Stellungnahme gebeten.“

Wie geht es nun weiter? Ulrike Lappessen als Leiterin der Bauaufsicht drückt sich da vorsichtig aus: „Wir prüfen das zunächst und bilden uns dann ein Urteil.“ Der Abrissantrag, der schon seit einigen Wochen im Amt vorliegt, sei ohnehin noch nicht beschieden.

Üblicherweise kommen städtische und Landesbehörde zu einem gemeinsamen Urteil. Wenn das nicht geschieht, wird in letzter Instanz der zuständige Landesminister um ein Urteil gebeten. Was allerdings beim über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Tausendfüßler geschah, ist für den Bunker in Bilk nicht unbedingt zu erwarten.

Die Initiative in Bilk hatte den Denkmal-Vorschlag aufgebracht und ist von der jüngsten Entwicklung naturgemäß begeistert. „Wir müssen natürlich abwarten“, sagt Sprecher Peter Schulz, „aber erst einmal sind das gute Nachrichten.“