Naturkundemuseum Benrath Naturkunde im Lampenschein

Nachts im Museum: Kinder lernen Tiere und Pflanzen kennen.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. In tiefster Dunkelheit stehen viele Kinder leise flüsternd zwischen Präparaten und Bildern von Tieren. Als das Flüstern von der Frage unterbrochen wird, ob denn jemand einen Karpfen finden könne, schweifen mehrere Taschenlampenlichter suchend über die Glasvitrinen. Bis sich die Lichter nach und nach auf den gesuchten Fisch fokussieren.

Bei der Taschenlampenführung, die am Samstag im Naturkundemuseum Benrath stattfand, können Kinder die Ausstellung aus einer völlig neuen Perspektive kennen lernen. In völliger Dunkelheit sollen die 22 Sechs- bis Elfjährigen nur mit einer Taschenlampe bewaffnet die Flora und Fauna Nordrhein-Westfalens erforschen.

Den Rundgang leitet Lavinia Schardt, die Kuratorin der Ausstellung. Da es bei dieser Schau nur wenige erklärende Texte zu den Präparaten gibt, vermittelt sie auf anschauliche Art und Weise zusätzliche Informationen, die dabei helfen, dass die Kinder selber Details mit ihren Taschenlampe finden können. Daran haben sie sichtlich den meisten Spaß. Immer wieder gibt es staunende Ausrufe: „Oh, da ist ein Uhu!“ oder „Ist das echtes Wasser in der Entenvitrine?“

Wie Lavinia Schardt aus ihren Erfahrungen weiß, ist die Taschenlampe kein reines Gimmick: „Die Kinder sind bei den Taschenlampenführungen wegen der Dunkelheit und dem fokussierten Licht viel ruhiger und aufmerksamer, als bei gewöhnlichen Führungen.“

Die Kinder bringen zudem auch selber viel Vorwissen mit. Als Schardt Fragen nach Tiernamen stellt, melden sich fast alle Kinder und ordnen Karpfen, Blindschleichen oder Stockenten direkt richtig zu. Teilweise stellen sie auch selber Fragen nach Tieren, die sie in der Natur gesehen haben — und noch nicht kannten.

Bislang wurde dieses Konzept nur für Kindergeburtstage angeboten und findet in diesem Winter das erste Mal regelmäßig statt. Und zumindest die erste Veranstaltung am Samstag war ein Besuchererfolg. Viele Eltern gaben ihre Karten sogar ab, damit mehr Kinder teilnehmen können.

Ob das Konzept auch langfristig aufgeht, zeigt sich bei den nächsten Führungen.

“ Die nächste Führung findet am 17. Dezember um 17 Uhr statt. Der Eintritt für den etwa 45-minütigen Rundgang beträgt fünf Euro.