Neu: Ein Naturraum nur für Kinder
In Lörick soll ein ganz spezielles Areal hergerichtet werden. Dort sollen Kinder in der Natur toben und spielen — ohne Aufsicht.
Düsseldorf. Auf Bäume klettern, im Matsch spielen, Löcher graben und Tiere beobachten — es gibt nur noch wenige Orte, an denen Kinder frei, ohne Verbote, Richtlinien und ständige Beobachtung die Natur spielerisch entdecken können.
Wohl schon im nächsten Jahr wird in Düsseldorf auf einem ein Hektar großen Areal in Lörick ein Naturerfahrungsraum entstehen, wo Kinder all diese Gelegenheiten bekommen.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Kreisgruppe Düsseldorf, macht sich derzeit für diese Idee stark und hat ein Konzept erarbeitet.
„Gerade in Großstädten fehlen Freiflächen, auf denen sich die Natur frei entwickeln kann“, sagt Michael Süßer vom BUND: „Die elementare Natur zu erleben ist für die psychische und physische Entwicklung von großer Bedeutung.“
Das Konzept liegt bereits beim Gartenamt vor und wird geprüft, wie ein Sprecher der Stadt bestätigt. Im Bereich von Oberlöricker Straße und Grevenbroicher Weg soll das Areal entstehen.
„Es ist bereits ein Biotop dort entstanden mit alten Bäumen, Trampelpfaden und Rasenflächen“, beschreibt Süßer die Fläche, die insgesamt drei Hektar groß ist. „Und schon jetzt spielen dort viele Kinder.“ Allerdings schätzen auch die Hundebesitzer dieses Stück Natur für ihre vierbeinigen Freunde.
Wenn der Naturerfahrungsraum kommt, soll er jedoch klar markiert und mit Büschen abgegrenzt werden, zudem werden Schilder am Eingang aufgestellt: „Wir wollen eine optische Abgrenzung vom restlichen Teil. Der Naturraum soll für Schulkinder sein.“ Brombeersträucher stehen dort schon, möglicherweise könnten noch Obst- und einige Apfelbäume hinzu gepflanzt werden.
„Aber eigentlich soll sich die Natur hier so entwickeln, wie die Kinder sie gestalten werden“, wünscht Süßer. Und er hat schon weitere Pläne: „Wenn dieser Naturraum gut angenommen wird, werden wir uns bemühen, auch im Süden der Stadt eine entsprechende Freifläche für dieses Konzept zu finden.“
An den Kosten dürfte die Idee nicht scheitern: Da es keine Aufsicht geben soll, sind lediglich geringe Investitionskosten zu erwarten.