Open-Air-Kino mitten in Flingern
Die Filmwerkstatt zeigt in ihrem Innenhof im August acht besondere Werke. Der Eintritt ist frei.
Düsseldorf. Ein Vorsatz: In den kommenden 125 Zeilen wird die Formulierung Power-Frau nicht auftauchen. Die Herausforderung: das Programm des Open-Air-Kinos der Filmwerkstatt, das am Freitag startet. Die Flingerer haben für acht Abende im August Filme ausgesucht, in denen oder für die Frauen eine wesentliche Rolle spielen. Mal sind es die Figuren, mal ist es die Verantwortung hinter der Kamera. Das Programm:
3. August: Thelma und Louise Der Klassiker unter den Filmen, die den oben gemachten Vorsatz gefährden. Zwei Frauen müssen fliehen, nachdem die eine vergewaltigt wurde und die andere den Täter erschossen hat. Dieser Film über Freiheit bedeutete auch den Durchbruch für Brad Pitt.
4. August: Three Bilboards outside Ebbing, Missouri Der beste Film der zurückliegenden Saison lebt von einer heftigen Story und überragenden Darstellern. Frances McDormand, Woody Harrelson und Sam Rockwell spielen die Geschichte einer Frau, deren Tochter ermordet wird und die drei Plakatwände am Eingang ihres Ortes mietet, um die Untätigkeit der Polizei anzuprangern.
10. August: La Ardilla Roja Schon 25 Jahre alt ist der spanische Film., in dem ein Mann seinen Selbstmord kurzfristig verschiebt, um einer jungen Frau nach einem Unfall zu helfen und dabei feststellt, dass sie — Plot-Klassiker — das Gedächtnis verloren hat. Er überzeugt sie, dass die beiden seit vier Jahren ein Paar sind.
11. August: True Grit Die Coen-Brüder haben 2010 einen Western inszeniert, in dem eine 14-Jährige Rache für die Ermordung ihres Vaters sucht. Sie engagiert einen versoffenen Marshall, um den Täter zur Strecke bringen — und der Mann ist nicht ihre einzige Herausforderung.
17. August: The Salesman Den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gab es 2017 für ein Werk, das in Teheran spielt. Ein Paar findet mit Glück eine Wohnung, darin wird die Frau allerdings attackiert, und die Suche des Mannes nach dem Schuldigen führt tief in Schuld und Scham.
18. August: Toni Erdmann So grob-klug-lustig, so unfassbar feinfühlig gespielt und inszeniert war deutsches Kino selten bis nie. Regisseurin Maren Ade hat ihr Talente für authentisch komplizierte zwischenmenschliche Geschichten in „Toni Erdmann“ zur Meisterschaft geführt. Es geht um eine karriere-orientierte Tochter und einen hilflosen Vater, der in eine neue Rolle schlüpft, um ihr näher zu kommen. Die Szene, in der Erdmann als Botschafter samt seiner Sekretärin Mrs. Schnuck auftritt, hat einen Ehrenplatz im Langzeitgedächtnis verdient.
24. August: La Nina Santa Die Argentinierin Lucrecia Martel hat richtig tolle Bilder geschaffen und festgehalten für einen Film, in dem es um Religion, erste erotische Erfahrungen und die Deutung von beidem geht. Er spielt in einem verfallenen Hotel.
25. August: Zama Nochmal Südamerika, nochmal Superlative: „Zama“ gilt einer Reihe von Betrachtern als bester Film dieses Jahres. Ein Offizier der Spanischen Krone sitzt in einem Nest fest und wartet auf seine Versetzung. Dafür tut er und mutet er sich vieles zu. Die Hoffnung aber erfüllt sich nicht. Dann traut er sich doch, ein anderes Ziel zu verfolgen.
Das Open-Air-Kino in Flingern ist im Hof an der Birkenstraße 47. Die Projektionen beginnen nach Einbruch der Dunkelheit, Einlass ist ab 21 Uhr. Bei schlechtem Wetter ist das Programm im Kino der Filmwerkstatt zu sehen. Der Eintritt ist frei.